Hallo ihr Lieben! Heute möchte ich gerne einen Post zu einem Thema verfassen, das mir schon länger „auf der Seele“ liegt – das Genre High Fantasy. Wie immer stelle ich damit lediglich meine Meinung/Gedanken dar, und ich bin gespannt darauf zu hören, was ihr darüber denkt!
Was ist „High Fantasy“ überhaupt?
High Fantasy ist eine Unterkategorie der Fantasy. Sie spielt meistens in einer erfundenen Welt, bei der sich der Autor Gedanken über sämtliche geographischen, kulturellen und geschichtlichen Gegebenheiten gemacht hat – manchmal werden sogar eigene Sprachen erfunden – und natürlich spielt auch die Magie dabei eine zentrale Rolle.
Ich und High Fantasy
Im Wesentlichen verbinde ich drei Dinge mit High Fantasy: dicke bis sehr dicke Bücher, unzählige und vor allem schwer auszusprechende Namen, und irgendwelche Karten im Buch, bei denen man immer eine Weile nach dem gewünschten Ort (inklusive komischem, fremdartigem Namen) sucht. Ich finde das Genre überhaupt nicht schlecht – es ist nur sehr anspruchsvoll.
Meine Erfahrungen mit High Fantasy beginnen sehr früh. Wie ich bereits in diesem Post angedeutet habe, war ich ein sehr idiotisches Kind. Ich weiß nicht, wie alt ich damals war, vielleicht zehn Jahre oder so, da begann ich die Buchreihe „Das Schwert der Wahrheit“, die ihr hier links seht, zu lesen. Allein der zweite Band („Die Schwestern des Lichts“) hat umfangreiche 1300 Seiten. Das sagt… alles über den Umfang und Goodkinds Wortgewandtheit (oder: Vorliebe für lange, lange Geschichten) aus. Darum geht‘s mir aber gar nicht. Ich mochte die Reihe echt gern, und meine Mutter hatte mir auch bald alle elf Bücher besorgt. Da hörte ich beim neunten Buch auf zu lesen. Tja, blöd, ich weiß. Ich habe dieses Jahr einen Re-Read gestartet und arbeite mich jetzt langsam durch. Die Bücher sind okay. Manchmal etwas in die Länge gezogen, umständlich geschrieben, aber okay. Sie haben mich auch damals mal nicht so sehr abgeschreckt, dass ich‘s nicht wieder versucht habe.
Wisst ihr, was mich am meisten daran fasziniert? Egal, ob bei Terry Goodkind, George R. R. Martin, J. R. R. Tolkien – ich bin immer überrascht, was für einen unglaublichen Ideenreichtum die Autoren haben! Nein, es ist eigentlich noch viel mehr als bloße Fantasie. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, hunderte an Charakteren zu haben, Familienstammbäume zu managen und die Fehlerrate dabei so gering zu halten (oder ganz zu minimieren), dass dem Leser ein Lesevergnügen garantiert wird.
Da hat George R. R. Martin übrigens definitiv den Vogel abgeschossen: er hat einen Charakter konstruiert, der immer wieder jung heiratet und viele, viele Kinder zeugt… über 100, wenn ich mich nicht irre. Und jedes einzelne Kind wird im Namensindex aufgezählt. Respekt, Herr Martin!
Von meiner Game of Thrones-Sucht habe ich hier, glaube ich, noch nie gesprochen. Deshalb wird das jetzt auch höchste Zeit!
Die Serie hatte mich schon umgehauen. Da sie (zumindest die ersten zwei Staffeln) großflächig identisch zu den Büchern ist, und diese auf Englisch nicht nur wesentlich günstiger, sondern auch nicht geteilt sind, habe ich zum Original gegriffen. Für jemanden, der nicht oft auf Englisch liest, ist das nicht empfehlenswert – ich tu mir auch noch oft schwer, aber es lohnt sich (vor allem das parallele Lesen). Geniale Bücher, geniale Intrigen und Charaktere, und auch eine exzellente Serie, die ich weiter verfolgen werde! (Bitte nicht spoilern, ich hab erst die ersten zwei gelesen/geschaut ;))
Ein Mittelding?
Hier seht ihr Throne of Glass, der Auftakt zu einer (mittlerweile abgeschlossenen) Reihe rund um eine Auftragsmörderin. Ich habe nur den ersten Band bisher gelesen, und es wird auch noch eine Rezension dazu kommen, doch so viel sei gesagt: das Buch wird zurecht als Mischung aus den Hunger Games und Game of Thrones gehypt. In meinen Augen ist es keine High Fantasy, aber schon relativ nah dran – überschaubare Charaktere, schöne, wenn auch nicht allzu simple Namen, und noch dazu kein zehn-Tonnen-Wälzer. High Fantasy für Einsteiger also?
Für mich bleibt High Fantasy ein Genre, das nie hundertprozentig meins sein wird. Ich hab zwar die Bücher, die ich bisher dazu gelesen habe, genossen, doch sie sind sehr fordern und verlangen viel Zeit und Pflege – die ich mir nicht immer nehmen kann. Für zwischendurch sind sie nichts, aber auf längere Zeit gut beständig.
Jetzt will ich aber noch eure Meinung hören: Wie steht ihr zur High Fantasy? Und habt ihr vielleicht sogar Empfehlungen für Bücher dieses Genres, die man unbedingt gelesen haben muss?