7 Momente, in denen ich mir wünsche, ich würde nicht 99% meiner Zeit mit Büchern verbringen

Lesen ist ein tolles Hobby: Man bildet sich weiter, taucht in fremde Welten ein, muss sich nicht mit anderen Menschen unterhalten… Aber hin und wieder gelange ich in Situationen, in denen ich mir wünsche, ich würde einfach, was weiß ich, Briefmarken sammeln. Weil die Bücherobsession nicht immer so reibungslos verläuft, wie ich das gerne hätte.* Ich stelle euch heute sieben dieser Fälle vor. Kennt ihr noch andere?
* Achtung: Beitrag mit einer Prise Sarkasmus lesen.

1. Bücher mit unterschiedlichen Größen
Ugh. Einfach nur UGH.

Man kann da noch so vorsichtig sein: Gerade bei englischen Büchern drölf Mal kontrollieren, dass man auch die richtige Ausgabe beim richtigen Verlag bestellt hat… dann kommt das Buch an und ist zwei Zentimeter höher als der Vorgänger. WARUM. Solange der Inhalt stimmt, könnte man sagen, ist das ja egal.
… nein. Weil ich jedes Mal, wenn ich auf mein Regal schaue, diesen Größenunterschied sehe und mich frage, womit ich das verdient habe.

2. Coverwechsel

Diese sind noch hinterhältiger. Sie schleichen sich dann an, wenn man die Reihe liebt, unbedingt weiterverfolgen will und dann… beim letzten Buch plötzlich die Cover geändert werden. Was, wenn man mich fragt, ein Verbrechen ist.
Klar gibt‘s dafür legitime Gründe: Manchmal verkaufen sich die Hardcover nicht so gut, man muss auf Taschenbücher umsteigen, um die Reihe weiter verlegen zu können… aber es hinterlässt trotzdem einen bitteren Beigeschmack. Schließlich war man von Anfang an da und hat das Buch unterstützt! (Das hat man davon!)

3. Treulose Tomaten aka Reihen, die einfach nicht weiter übersetzt werden

MEHR BETRUG. Da greift man zur Übersetzung — aus welchem Grund auch immer — und liest ein, zwei, drei Bücher… und realisiert erst ein Jahr später, dass Teil vier nie übersetzt wurde. Das wäre mit Briefmarken nicht passiert.

4. Hinterhältige Leserillen

Man sagt immer, es gibt zwei Arten von Lesern: Die, die sich nicht um Leserillen kümmern (was mir ein absolutes Rätsel ist), und die, die lieber einen Krampf in der Hand als Knicke im Buchrücken riskieren.
Dabei darf man die Rechnung nicht ohne die Bücher selbst machen. Es gibt nämlich diese ganz fiesen Taschenbücher, die man nur falsch angucken muss und zack, da sind all die fünfhundert Leserillen, die ich niemals haben wollte. Egal, wie sorgfältig man das Buch hält — der Knick kommt früher oder später. Meistens stillheimlich, bis man das Buch zuschlägt und einen Herzinfarkt bekommt. Mindestens.

5. Bibelseiten

Kommt nicht selten vor, wenn die Autoren ein wenig eskalieren und die Fortsetzung einfach fünfhundertmal so lang ist wie der Vorgänger. Man hat das Buch schon vorbestellt und freut sich drauf und schlägt es auf und… reißt fast die halbe Seite aus, weil sie so dünn ist. ARGH. Beim Lesen bloß keine falsche Bewegung machen oder zu laut atmen. Man könnte ja das Buch ruinieren.

6. Bücher, deren Erscheinungsdatum nach hinten verlegt wird

Wieder gilt: Ich weiß, dass es dafür legitime Gründe gibt. Manchmal geht‘s dem Autor einfach nicht gut genug. Manchmal wird die Geschichte doppelt so lang wie geplant. Oder das Lektorat dauert länger, was weiß ich. Man will „das Beste aus dem Buch rausholen“.
Aber das erspart mir trotzdem nicht den Schmerz, den ich verspüre, wenn ich noch länger warten muss. Weil ich nicht nur null Geduld habe, sondern auch noch ein Sieb als Gedächtnis und ich in einem Jahr sicher nicht mehr weiß, was in dem Buch passiert ist… wenn ich mich überhaupt noch an die Namen der Charaktere erinnern kann. #FalschesHobby?

7. Verkappte Trilogien

Davon kann ich auch ein Lied singen. Man liest nichtsahnend ein Buch, das man für einen Einzelband hält, nur um an ein Ende zu kommen, DAS KEIN ENDE IST. Ach, eine Fortsetzung? Es wird eine Trilogie? Und da hätte man mir keine Vorwarnung geben können?
Genauso schlimm: Wenn aus der Trilogie plötzlich eine Hexalogie wird. WARUM. Das Problem ist gar nicht mal unbedingt, dass mir die Bücher nicht gefallen. Gerade das macht es noch schlimmer — was, wenn man merkt, dass die Folgebände einfach die Geschichte unnötig strecken? Dass der/die Autor/in die Lieblingscharaktere zu Monstrositäten gemacht hat?! Diesen bitteren Nachgeschmack wird man nie wieder los. So viele Ansprüche. So viel ANGST. 
Puh. Mein Puls ist schon beim Gedanken an all diese Dinge angestiegen. Ich meine, Lesen ist toll. Bücher sind grandios. Aber manchmal… manchmal sitze ich vor meinem Bücherregal und suhle mich in meinen First World Problems.
Könnt ihr das nachempfinden? Wart ihr auch schon in einer der oben genannten Situationen gewesen oder habt ihr noch weitere Dinge, die euch halb in den Wahnsinn treiben? Wir können zusammen leiden. ?‍?

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8 Kommentare

  1. Boa ja, also Buchreihen, die auf einmal nach 3 Teilen noch 5 Teile danach bekommen könnte ich ausrasten 😀 Leserillen stören mich auch mittlerweile, vor ein paar Jahren war es mir noch total egal 🙂

    Liebst, Lara.

  2. Unterschreibe ich ausnahmslos alles – bis auf die Buchrillen! Ich muss nämlich gestehen, dass ich zu diesen schrecklichen Menschen gehöre, denen die gar nichts ausmachen. Zumindest nicht, wenn ich sie selbst verursache! 😀

    Dagegen bin ich aber vor allem bei Punkt 1 komplett bei dir; unterschiedliche Höhen von Büchern sind einfach graaaauenvoll. Zumal es auf Amazon manchmal echt unmöglich ist, die richtige Ausgabe zu erwischen. Ich zumindest scheine die prinzipiell immer falsch zu kaufen, bahh.
    Bei den Coverwechseln hat mich bisher "Die Chroniken der Schattenjäger" am meisten aufgeregt – die sahen zusammen mit der vorherigen Reihe SO schön aus im Regal UND DANN MUSS MAN DAS ABÄNDERN! Nach dem zweiten Band! Verstehe ich bis heute nicht und regt mich unglaublich auf! 😀

    Liebe Grüße!

  3. Du sprichst uns allen aus der Seele, glaub ich 😀 Das sind alles Dinge die mich auch total nerven, wobei Leserillen für mich kein Weltuntergang sind, auch wenn ich versuche sie zu vermeiden. Bei gebrauchten Büchern bin ich manchmal sogar ein bisschen froh, wenn schon welche drin sind, weil ich so bequem lesen kann, aber selbst nicht daran Schuld bin :'D
    Sehr gut geschrieben!

  4. Ohja! Auch wenn noch so viele Autoren sagen, dass die Geschichte "sie nicht in Ruhe gelassen hat", das kaufe ich denen immer nur bis zu einem gewissen Grad ab. Ich frage mich einfach immer, wie viel davon Geldmache ist. 😀
    Das mit den Leserillen geht mir tatsächlich auch erst seit ein paar Jahren so, haha. 🙂

    Alles Liebe,
    Isabella

  5. Ohja, das stimmt – bei gelesenen Büchern geht's mir genauso. Klar, wenn's passiert, passiert's, aber ich kann nicht einfach nach Lust und Laune Buchrücken knicken. 😀
    Dankeschön! 🙂

  6. Das Alternativcover für die deutsche Ausgabe war auch meine absolute Rettung! Bin glaube ich durch sämtliche Buchhandlungen der Stadt gerannt, bis eine es dann endlich hatte! 😀 Ganz schrecklich finde ich es auch, wenn bei einem Band der Autorenname auf dem Buchrücken dann plötzlich ganz woanders steht – waruuuum?

    Und ja, die beiden Zitate in Kombination sind einfach pure Perfektion! So so schön! 🙂

  7. Huhu!

    Oh ja, welche Leseratte kennt diese Dinge nicht… Ich verzweifele immer besonders, wenn ich mir ein Buch bei Medimops oder Rebuy bestelle, und extra die ISBN verglichen habe, weil ich unbedingt eine bestimmte Ausgabe eines Buches haben will… Und dann schicken sie einfach eine ganz andere. >:-(

    Da ich Bücher sehr gerne auf englisch lese, trifft es mich oft gar nicht so sehr, wenn eine Reihe nicht weiter übersetzt wird. Außer halt, das Original ist in einer Sprache, die ich nicht spreche…

    Früher hab ich total penibel darauf geachtet, bloß keine Leserillen in Bücher zu machen. Inzwischen finde ich sie gar nicht ehr so schlimm – irgendwie sind sie ja auch ein Zeichen, dass das Buch wirklich gelesen und vielleicht sogar geliebt wurde. 🙂

    Ich habe einen Schuber mit allen bisher erschienenen englischen Bänden von "Game of Thrones", und ich dachte mir vorher noch "Och, so groß ist der Schuber ja gar nicht?" JA, weil die Bücher eben auch Bibelseiten haben! Wieso überrascht mich das überhaupt?! Aber so schlimm finde ich es eigentlich gar nicht, denn die Bücher lassen sich trotzdem überraschend gut lesen.

    Nummer 7 hatte ich gerade erst mit "Die Prophezeiung der Hawkweed", ich dachte echt, das wäre ein Einzelband. Ist aber in dem Fall nicht sooo schlimm, denn das Buch hat mir eh nicht gefallen. X-D

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

  8. Hi Mikka,

    Vielen Dank für's Verlinken, hat mich sehr gefreut! 🙂

    Ohja, Rebuy ist in der Hinsicht ganz übel. Da kann man sich wirklich noch so sehr bemühen und kriegt meistens irgendeine Ausgabe. (Wenn man ganz viel Pech hat, noch ohne Umschlag…) Aber meistens sind sie dann eben so billig, dass ich es stillschweigend akzeptiere.

    Das Problem, dass Reihen nicht weiter übersetzt werden, habe ich mittlerweile auch nicht mehr, aber als ich noch nicht gut genug auf Englisch lesen konnte, war das schon ein heftiger Rückschlag. 😀

    Das stimmt, die englischen Game of Thrones-Ausgaben sind wirklich winzig und die Seiten sind krass dünn – ich habe nur immer Angst, sie zu zerreißen. Aber immerhin sind die Taschenbücher so gemacht, dass die Buchrücken nicht so leicht knicken.

    Wünsche dir einen guten Wochenstart!

    Alles Liebe,
    Isabella

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