Damit ist also das erste Viertel dieses Jahres vorbei. Wow. Im März gab ich meine letzten drei Hausarbeiten ab, besuchte und verliebte mich in die Leipziger Buchmesse, entschied mich spontan dazu, doch die Fortsetzung meines Herzensbuches zu schreiben, die mittlerweile über 20k stark ist, und las außerdem 14 Bücher. Es war also ein sehr anstrengender, emotionaler, aber durchaus belohnend-kreativer Monat. Fangen wir an:
1) Grischa: Eisige Wellen – Leigh Bardugo (3/5) Hörbuch, Reread
Erinnert ihr euch noch, wie ich letzten Monat so enthusiastisch von meinem Reread der Grischa-Trilogie berichtet habe? Grischa: Eisige Wellen hat diese Lust so ziemlich im Keim erstickt. Ich habe mich während des Hörens unglaublich oft – und heftig – über Maljen aufgeregt, der, wenn möglich, in diesem Band durch seine gesteigerte Präsenzzeit nur noch mehr nervt. Ausführlichere Spoiler-Gedanken habe ich auf Goodreads zusammengefasst, aber … puh. Das Ding ist, dass mich Maljen einfach so ärgert, dass er einerseits zeitweise sämtliches Vergnügen an der Geschichte raubt, andererseits aber auch die Geschichte einfach … vermiest? Macht das Sinn?
2) Kleine Feuer überall – Celeste Ng (5/5) Rezensionsexemplar
Definitiv ein Monats-, wenn nicht sogar ein Jahreshighlight! Meine ausführliche Rezension folgt am 20. April.
3) The Selection – Kiera Cass (4/5) Reread
Oh, Leute. Ein bisschen Angst hatte ich schon, dass mir diese Bücher beim zweiten Lesen nicht mehr so gut gefallen würden. Letztendlich belaufen sich meine Kritikpunkte auf zwei Aspekte: zum einen Aspens Charakter – nicht nur, weil er einfach nervt, sondern auch, weil er so völlig weltenfremde Dinge von sich gibt. (Beispielsweise kocht America für ihn, Aspen ist total empört/beschämt/entrüstet, weil ER muss doch für SIE sorgen. Wow, Emanzipation läuft hier!) Und es gibt auch ein paar Stellen, in denen schlichtweg die anderen Konkurrentinnen niedergeredet werden, was einfach … unnötig ist.
Abgesehen davon bin ich, wenn überhaupt möglich, noch ein bisschen mehr verliebt. Ja, es ist kitschig. Ja, es spielt mit Klischees. Aber diese Bücher schaffen es, mich blitzschnell mit offenen Armen aufzunehmen und mich die Außenwelt vergessen zu lassen wie kaum eine andere Buchreihe. Und wenn‘s eine unpopular opinion ist, werde ich die auf ewig verteidigen.
4) Children of Blood and Bone – Tomi Adeyemi (3/5)
Wo wir gerade bei unpopular opinions sind … Children of Blood and Bone wollte ich erst gar nicht lesen. Aber dann kamen die überwältigenden Rezensionen, und jetzt, wo ich das Buch beendet habe, begegne ich immer noch jedem Tag ein, zwei Mal dem Buch, einer weiteren euphorischen Rezension, und ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe es so wenig, dass es mich unglaublich frustriert, weil das Buch eigentlich all die Elemente enthält, die ich normalerweise liebe … und es mir einfach nicht wirklich gefallen hat. Mittlerweile bin ich sogar drauf und dran, gar nicht erst weiterzulesen, weil ich mir diesen Frust nicht noch einmal geben möchte. Eine ausführlichere Kritik findet ihr auf Goodreads.
5) Wires and Nerve – Marissa Meyer
Mittlerweile könnt ihr es vermutlich schon nicht mehr hören, deshalb fasse ich mich kurz: Meine erste Graphic Novel, ich bin immer noch sehr begeistert und vermisse die ganzen Charaktere der Luna-Chroniken nur umso mehr.
6) Imagine Me Gone – Adam Haslett (3/5)
Ein Buch, das einen originellen, fast schon erschreckend authentischen Blick auf Mental Health wirft. Es ist stellenweise anstrengend zu lesen, aber fast entsteht der Eindruck, dass es anstrengend sein muss.
7) Wires and Nerve: Gone Rogue – Marissa Meyer
Steht dem ersten Band in nichts nach – und ich bin ein bisschen wehmütig, dass es (vorerst?) keine weiteren Graphic Novels aus dem Luna-Universum geben wird.
8) Artemis – Andy Weir (1/5) Rezensionsexemplar
Auch hier habe ich schon zu Genüge erläutert, weshalb dieses Buch katastrophal ist, und lasse meine Rezension für sich sprechen. Artemis ist jetzt schon Kandidat für den Reinfall des Jahres.
9) Scythe – Neil Shusterman (4/5)
Das Buch wäre wahrscheinlich noch eine Weile länger auf meinem SuB gelegen, wäre nicht Shusterman auf die LBM gekommen. Ehrlich gesagt habe ich nichts, rein gar nichts an Scythe zu kritisieren – bei dem Werk handelt es sich um ein originelles, erfrischendes Jugendbuch, das mit einem spannenden, dystopisch-philosophischen Setting und facettenreichen Charakteren auskommt. Dennoch habe ich das Buch nicht geliebt, sondern „nur“ echt gut gefunden – genau erklären kann ich mir das auch nicht.
Eine weitere Graphic Novel, die mir gerade durch ihre Originalität nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist.
11) Gemina – Amie Kaufman und Jay Kristoff (4,5/5) Reread
Da seit dem Erscheinen von Gemina irgendwie schon anderthalb Jahre vergangen waren, musste ein Reread her. Zum Glück: Ich hatte nämlich verflucht viel vergessen.
12) Obsidio – Amie Kaufman und Jay Kristoff (5/5)
Hach, hach, hach! Nachdem mir Illuminae gut und Gemina sehr gut gefallen hatten, aber nicht an den allgemeinen Hype heranreichten, wusste ich nicht recht, was ich von Obsidio halten sollte. Das Buch entpuppte sich aber recht schnell als mein Lieblingsband; Kaufman und Kristoff führen noch einmal zwei neue Protagonisten ein, die ich schnell ins Herz schloss, und überhaupt hatte ich das Gefühl, dass Obsidio auf einer weitaus größeren, menschlichen Ebene stattfand, was mir unglaublich gut gefiel. Ein nicht perfekter, aber runder Abschluss der Trilogie.
13) The Radical Element – Jessica Spotswood (Herausgeberin) (3,7/5) eBook, Rezensionsexemplar
Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt jemals eine Anthologie gelesen habe – in jedem Fall hat mir The Radical Element ziemlich gut gefallen, denn die Geschichten bieten eine wunderbare Bandbreite an Mädchen, die den Erwartungen ihrer Zeit strotzen und ihr Leben nach ihren eigenen Ansichten gestalten wollen. Hier findet ihr ein paar ausführlichere Gedanken.
14) Die Tuchvilla – Anne Jacobs (2,5/5)
Bei diesem Buch hat mich ganz klar Juliane angefixt, und auch wenn die Bewertung erst einmal „schlecht“ klingt, hat es mich gut unterhalten – und mehr habe ich auch gar nicht von dem Buch verlangt. Ich habe bisher nicht viele historische Romane, aber dennoch genug gelesen, um zu wissen, dass mich diese entweder umhauen oder unterwältigen. Die Tuchvilla gehört der letzteren Kategorie an, dennoch war es spannend, mal einen Roman zu lesen, der in Deutschland (Augsburg!) spielt.
Das macht insgesamt 5612 Seiten, etwa 181 pro Tag. *nervöses Lachen* (Das Hörbuch, da gekürzt, ist in der Seitenanzahl nicht miteingerechnet.) Ich glaube, das war seitentechnisch der beste Lesemonat, den ich jemals hatte, gleichzeitig bin ich mir sicher, dass mein Kopf bald zu streiken anfängt.
Wenn ihr noch sehen wollt, welche Bücher (unter anderem) im März bei mir eingezogen sind, dann könnt ihr gerne dieses Video schauen:
4 Kommentare
Hey liebe Isabella 🙂
Deine Monatsrückblicke sind immer riesige Motivationsschübe für mich! Echt der Wahnsinn, was du alles geschafft hast ? aber danach hast du dir auch definitiv ein paar entspannte Tage (mit Buch?) verdient.
Dass dir der zweite Teil von Grisha nicht mehr so gut gefallen hat, ist natürlich schade, aber Mal ging mir auch beim ersten Lesen schon ziemlich auf die Nerven. Wenn man die Geschichte dazu dann auch schon kennt, kann man sich da bestimmt richtig schön reinsteigern… 😀
Hach, alle schwärmen so von Celeste Ng. Da freue ich mich umso mehr das "Everything I Never Told You" im März bei mir eingezogen ist und ich auch endlich etwas von ihr lesen kann.
Und mit deinem Selection-Reread hast du mich echt ein bisschen angefixt. Das werde ich im April jetzt definitiv auch nochmal lesen!
Als nächstes ist "Children of Blood and Bone" bei mir eingezogen – auch wegen der überwältigenden Rezensionen. Nach deiner Rezension stehe ich der Sache aber auch ein bisschen skeptischer gegenüber. Ich bin echt mal gespannt, ob es mich überzeugen kann.
Die "Wires and Nerve"-Graphic Novels waren diesen Monat auch ein Highlight von mir und die Reihe wird mit ziemlicher Sicherheit dieses Jahr noch einmal gelesen.
Richtig gespannt bin ich auf Obsidio, das bei mir leider etwas später eingezogen ist als geplant. Aber jetzt ist es da und ich kann es kaum erwarten (habe aber gleichzeitig auch ein bisschen Angst davor).
Ich wünsche dir einen ganz tollen April und noch frohe Ostern ?
Alles Liebe
Aileen
Liebste Aileen,
haha, dankeschön 😀 Ich bin jedes Mal überrascht, dass ich mich nicht irgendwie mal vom Lesen erholen muss, aber dann beginnt der neue Monat und ich habe wieder unglaublich Lust auf's Lesen.
Ohja, jetzt wo du es sagst, finde ich es tatsächlich wenig überraschend, dass es mir weniger gut gefallen hat als beim ersten Lesen, einfach, weil ich weiß, wie es ausgeht. 😀 Aber ich bin froh, dass du von Mal auch genervt bist. 😀
Bei "Children of Blood and Bone" bin ich ganz besonders gespannt auf deine Meinung – ich fühle mich bei dem Buch ein bisschen wie das schwarze Schaf unter den Rezensenten. 😀 Und bei "Everything I Never Told You" und "Obsidio" wünsche ich dir ganz, ganz viel Spaß! 🙂 Und es freut mich, dass dir die "Wires and Nerve"-GNs auch so gut gefallen haben <3 (Hach, ich habe ja schon Lust, die Luna-Chroniken noch mal zu rereaden …)
Dir auch noch einen schönen Ostermontag!
Alles Liebe
Isabella
Huhu Isabella 🙂
Ein toller Beitrag – da hast du aber echt viel gelesen ?
Ich mag dein Video total!
Schade dass dich die Tuchvilla nicht so extrem begeistern konnte.. aber dafür hast du mich für Illuminae mal wieder etwas angefixt. Ich hatte eh schon überlegt, es über Audible zu hören. Das werde ich dann wohl auch bald machen 😉
Liebe Grüße
Juliane
Hallo Isabella
ein schön ausführlicher und erfrischender Rückblick, der mir Spaß gemacht hat beim Lesen. Viele der Bücher kommen mir vom Titel vertraut vor, sind mir wohl auf anderen Blogs oder deinem begegnet.
Viel Erfolg für die Uni
Liebe Grüße
Daniela, der Buchvogel
Hier mein März-Rückblick