[Rezension] Virtuosity – Liebe um jeden Preis – Jessica Martinez

Inhalt

Deutsche Ausgabe
Die siebzehnjährige Carmen ist ein Weltstar. Mit ihrer Geige, die ihre Großeltern, die nur Geld im Kopf haben, ihr für 1,2 Millionen Euro ersteigert haben, tourt sie um die ganze Welt, gewinnt Grammys und jeden anderen Preis. 
Dass sie diesen Druck, ihre Nervosität, nur noch mit Tabletten in den Griff kriegt, weiß niemand. Auch nicht, dass es am Anfang nur eine war, jetzt drei, und dass sie selbst vor dem Geigenunterricht welche braucht. Dass ihr Arzt sagt, dass man von den Pillen eigentlich nicht psychisch abhängig werden kann.
Jetzt aber steht der weltweite Guarneri-Wettbewerb bevor, und der Druck wird größer. Carmen lernt ihren größten Konkurrenten kennen – Jeremy, der einzige, der die Fähigkeit hat, sie bei dem Wettbewerb zu schlagen. Und es kommt noch schlimmer: denn die beiden müssen feststellen, dass sie es nicht schaffen, den anderen nicht zu hassen…

Meine Meinung

Idee / Handlung

US Ausgabe (Taschenbuch)
Ach, so ganz neu ist die Idee wohl kaum. „Das mit den Geigen“ allerdings schon. Jedenfalls kenne ich kein Buch, das sich so mit Geigen befasst, und wurde deshalb gleich angesprochen, besonders, da ich dieses Musikinstrument selbst nicht ganz uninteressant finde. (Nein, ich spiele nicht, höre aber gern mal hin und wieder was von einer Freundin in der Hinsicht. :)) Auch das mit dem Konkurrenzkampf (gut, das ist nun schon typischer, mit dem Typen, den man eigentlich hassen sollte, etc.) und der Tablettenabhängigkeit fand ich von Anfang an ansprechend. 
Die Handlung – nun ja, was erwartet ihr? Das Buch hat 250 Seiten, da kann‘s wohl kaum langweilig werden. Und das wird es auch nicht. Es ist logisch, dass das Buch nicht actiongeladen ist bis sonstwohin, aber es bleibt auf jeden Fall fesselnd – vor allem die Frage, die mich seit der ersten Seite begleitet hat – wie zur Hölle soll das enden?! Und man wird auf jeden Fall nicht enttäuscht… 😉 
Allerdings ist das auch gleichzeitig mein Manko, dass das Buch so kurz ist. Manchmal hat mir ein bisschen der Tiefgang gefehlt, und das ist schade. Frau Martinez hätte ruhig gute 100 Seiten drauf schlagen können. 
Charaktere

Ach, die Charaktere! Besonders unsere Protagonisten Carmen und Jeremy sind mir wirklich von der ersten Sekunde lang ans Herz gewachsen. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich dümmlich grinsend vor dem Buch saß und einfach nur den Schlagabtausch zwischen ihnen genossen habe. 

Carmen ist einerseits natürlich sympathisch, andererseits hat man richtig Mitleid mit ihr. Ich meine, was ist das für ein Leben, in dem man nur das Haus verlässt, um ein Konzert zu geben, und ansonsten beinahe ununterbrochen Geige übt?! Genau, keines… Man merkt ihr den Zwiespalt an, besonders, als sie nicht mehr weiß, ob sie die Tabletten überhaupt noch nehmen will, wo sie Angst hat,  zu abhängig zu sein…
Auch die anderen Nebencharaktere hinterlassen einen interessanten Eindruck. Besonders Carmens Mum Diana, die nicht ganz so sauber zu sein scheint, hat gleich neugierig gemacht. Man wollte wissen, was hinter ihr steckt, wieso sie ihre Tochter zu allem drängt…
Schreibstil
Erzählt wird die ganze Zeit in der Vergangenheit aus Carmens Sicht. (Abgesehen vom Prolog, der in einem späteren Teil des Buches noch einmal vorkommt.) Der Schreibstil ist relativ unkompliziert, lässt sich aber meist ziemlich flüssig lesen. Er ist auf jeden Fall angenehm.

Fazit

Es mag sich jetzt vielleicht etwas seltsam anhören, aber auch wenn dieses Buch mich nicht 100%tig umgehauen hat, möchte ich es auf jeden Fall weiterempfehlen, vor allem wegen der tollen Charaktere. Es fesselt wirklich und hat mich bis zur letzten Sekunde sprachlos zurückgelassen. Den Punkt Abzug gibt es nur, da leider leider der Tiefgang fehlt, um es zu DEM Buch zu machen. (Ihr wisst schon, was ich meine. ;))
4/5 Punkten

„Trockenzeug“

Virtuosity – Liebe um jeden Preis
Gebundene Ausgabe, 256 Seiten, Bastei Lübbe
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Virtuosity
Taschenbuch, 304 Seiten, Simon + Schuster
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5 Kommentare

  1. Ich versteh dich vollkommen. Es gibt einige Bücher, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen könnte, denen ich aber trotzdem einen Punkt abziehen muss 😉
    LG
    Charlie

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