[Rezension] Euer schönes Leben kotzt mich an – Saci Lloyd

Laura Brown ist eigentlich ein ziemlich normales Mädchen in einer ziemlich normalen Welt. Ihre Eltern sind ein wenig abgedreht und bei ihrer Schwester ist wirklich eine Schraube locker, aber etwas Größeres als „Teenagerprobleme“ gibt es in ihrem Leben nicht. Das Jahr 2015 wird geschrieben, als die Rationierung eingesetzt wird. Man darf nur eine bestimmte Anzahl an Punkten verbrauchen, ansonsten gibt es Strafen. Denn die Welt muss sparen, sie ist beschädigt nach dem Großen Sturm. Doch das nächste Unglück wartet nicht lange auf sich und es geht nur noch ums pure Überleben.
Ich nehme mir jetzt mal die Freiheit und behaupte, dass man als Buchblogger selten ein Buch mehr als ein oder zwei Mal liest. So. Punkt. Freiheit genommen. 😀 So geht es jedenfalls mir, weil man halt in der Regel immer und immer mehr neue Bücher hat, die gelesen werden sollten und dann wird eher selten zu den „alten Hasen“ gegriffen. 
Ein Buch, zu dem ich mindestens einmal im Jahr greife, ist allerdings dieses. Weil ich es liebe. Wirklich liebe. Es gibt Bücher, bei denen fühlt man sich einfach wohl. Sie sind wie alte Freunde, die einen an der Hand nehmen und noch einmal durch die wunderbare Geschichte führen… (Ihr dürft mich nach Beenden der Rezi einweisen lassen, okay?)
Eins will ich zu Anfang sagen: Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Buch nicht für alle etwas ist, und vor allem nicht, wenn man penibel ist und praktisch nach „Fehlern“ sucht. Man muss sich dar

auf einlassen, denn „Euer schönes Leben kotzt mich an“ ist speziell – und zwar nicht nur der Titel. 😛
Erzählt wird es in „Tagebuchform“ aus Lauras Sicht – und auch so ziemlich in ihrer Sprache. Der Stil ist also sehr jugendlich, es wird auch nicht an Ausdrücken oder halt „jugendlicheren“ Wörtern gespart. Aber er passt. Er passt zu Laura und allen anderen.
Ich würde das Buch wohl kaum so sehr mögen, wäre Laura selbst nicht auch so ein unglaubliches liebes, heranreifendes Mädchen. An keiner Stelle jammert sie rum oder badet sich in Selbstmitleid, egal, mit was sie konfrontiert wird. Laura ist immer ehrlich, sagt, was sie denkt, und versucht sich klarzuwerden, was sie will. Wen sie will.

Die Geschichte selbst erzählt über ein ganzes Jahr, von Anfang Januar bis Ende Dezember und in dem Jahr muss Laura einige Veränderungen durchstehen. Sei es mit ihrer Band „The Dirty Angels“ oder auch in ihrem Liebesleben. Ihre Tagebucheinträge sind zusätzlich oft mit kleinen Bildchen bestückt, mit irgendwelchen Tabellen oder Dokumenten, die bei ihr sind, und machen das Ganze wohl doch noch einmal greifbarer.
Das Umweltproblem selbst ist größtenteils fiktiv, das Buch wurde schließlich auch schon vor ein paar Jahren geschrieben und man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass uns 2015 nicht dasselbe bevorstehen wird. 😛 Ich hoffe es jedenfalls.
Trotzdem ist das Buch von der ersten zur letzten Seite ein einziger Genuss und man begleitet Laura durch Höhen- und Tiefflug, durch Weinen und Lachen und ihr Leben mit der Rationalisierung. Und man wird natürlich auch wieder konfrontiert mit dem, was wir unserer Welt eigentlich antun. 

Ich für meinen Teil werde das Buch wieder und wieder lesen, denn auch wenn eines Tages 2016 anbricht, bin ich mir ziemlich sicher, dass Laura mich noch einmal an die Hand nimmt… 🙂


Bei „Euer schönes Leben kotzt mich an“ stimmt für mich einfach alles – deshalb gehört das Buch auch zu meinen Lieblingsbüchern und wird auch weiterhin wieder und wieder verschlungen werden… 🙂
Titel: Euer schönes Leben kotzt mich an

Broschüre: 343 Seiten
Verlag: Arena
Reihe: –
Preis: 7,99€
Kaufen?

Du magst vielleicht auch

2 Kommentare

  1. Das hab ich mich beim Lesen auch oft gefragt ;D
    Bist du inzwischen durch? Wenn ja, wie findest du das Ende?
    Hu, und zum Thema 'Buchverfilmungen' aus dem letzten Post: Genaaaau meine Meinung! Jedes Mal, wenn ich mir eine anschaue (und das Buch liebe!), hab ich panische Angst, dass alles falsch gemacht wurde! Wird mir bei City of Bones und Seelen bestimmt genauso gehen 😀

  2. Ging mir glaub ich genauso. Ist ja schön und gut, dass beide Seiten (einigermaßen) ein Happy End bekommen haben….aber mein persönliches Traumende war es nicht 😀 Geheult hab ich beim ersten Mal lesen auch wie ein Schlosshund, das war….nicht schön 😀
    Und jap, zuerst kommen jetzt ja die Bane-Chroniken und dann diese neue Serie….ich freu mich! Wird zwar noch eeeewig dauern, aber immerhin kommt noch was! 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.