Annas Leben ist alles andere als normal: schon seit fünf Jahren leben Sam, Cas, Trev und Nick unter ihrem Dach. Aber nicht als freie Menschen – nein, sie dienen als Objekte für die Forschung ihres Dads, bei der Anna ab und zu assistiert. Natürlich hat sie diese seltsame Situation schon oft genug hinterfragt – aber Antworten bekommt sie nie. So versucht sie das Beste draus zu machen und den vier Jungs – und ganz besonders Sam – diese eingesperrte Zeit mit Tests, Medikamenten und allem anderen so angenehm wie möglich zu machen. Bis sich eines Tags die Ereignisse überstürzen und sie mit ihnen fliehen muss…
So war das auch mit der Hoffnung. Man klammerte sich an etwas, von dem man nicht wusste, ob man es jemals erreichen würde. Aber man musste sich trotzdem weiter daran festhalten, denn wo blieb sonst der Sinn?
(Escape, S. 117 Z. 26-29)
Ihr wisst gar nicht, wie froh ich bin, dass ich Escape letzten Endes doch noch gelesen hatte. Ich war zwar seit dem Erscheinen „heiß drauf“, aber irgendwie hatte ich es mir nicht gleich zu Anfang geholt und als ich dann endlich die Möglichkeit dazu hatte, war die Lust nicht mehr so groß – und das bei den positiven Rückmeldungen, die jedenfalls ich überall lesen konnte. Letztens stand ich aber in der Buchhandlung und hatte das Gefühl, auf Teufel komm raus ein Buch kaufen zu müssen. (Schrecklich so was. Kennt das jemand?) Und so wurde es eben Escape.
Ich ging also mit relativ hohen Erwartungen an das Buch ran, weil es wirklich überall gelobt wird und sich auch wirklich nicht schlecht anhörte. Schon auf den ersten Seiten kommt man gut in die Geschichte rein, die aus Annas Sicht in der Vergangenheit erzählt wird. Man erfährt etwas von ihrem alltäglichen – für uns total schräg und sonderbar – Leben, wie sie sich um die Jungs kümmert und natürlich auch davon, dass sie sich wünscht, Sam würde auch eine gewisse Zuneigung zu ihr entwickeln.
Ich habe Anna von Anfang an gemocht. Auf der einen Seite hat sie ihre verletzlichen Stellen, aber trotz allem erweist sie sich als starke, wirklich tolle Protagonisten, an der ich wirklich nichts auszusetzen habe. Im Laufe des Buches entwickelt sie sich zusätzlich und wird mutig, tut Dinge, die man ihr zu Anfang gar nicht recht zugetraut hätte.
Dann sind da die Jungs – und auch wenn das jetzt ein bisschen subjektiv wird: Wie kann man sie NICHT mögen? Also wirklich, ich kann – mich – nicht – entscheiden. *schwärm* Allen voran ist da natürlich Sam, der Anführer, der zwar auch eine herzliche Seite hat, aber genauso gut hart und abweisend, „nüchtern“ sein kann. Er versucht immer, einen klaren Kopf zu behalten und über sein vergangenes Leben, an das er sich, wie die anderen Jungs, nicht erinnern kann, zu erfahren. Trev ist Annas bester Freund und glänzt immer mit Zitaten, da sein Gedächtnis außerordentlich gut ist. Er liest gern, ist klug und scheint immer einen Rat für Anna zu haben. Cas hat immer einen Witz auf Lager – und das auch in den unpassendsten Situationen. Außerdem isst er für sein Leben gerne, was man ihm natürlich nicht ansieht; denn alle vier Jungs sind genmanipuliert und haben unglaublich viele und ausgeprägte Muskeln. Zum vierten im Bunde, Nick, haben Anna und auch die anderen eher ein weniger gutes Verhältnis, denn Nick ist oft nicht ihrer Meinung, aggressiv oder total defensiv.
Wie man sieht, sind die Jungs wirklich verschieden – und zwar in einem guten Mix, finde ich, und das sind wirklich ungelogen die genialsten Charaktere, von denen ich in letzter Zeit gelesen habe. Selbst Nick habe ich definitiv in mein Herz geschlossen und ich freue mich so, dass es einen zweiten Band geben wird, in dem hoffentlich noch mehr von allen erzählt wird. ^_^
Okay. Genug geschwärmt. *räusper* Ich habe ja bereits erwähnt, dass man gut in die Geschichte hineinkommt, der Schreibstil erschafft schöne Bilder, ist aber dennoch relativ schlicht, was mir sehr gut gefällt und auch gut mit der Geschichte harmoniert. Außerdem macht die Story selbst einfach so neugierig, dass man weiterlesen, mehr erfahren will.
Nach nur ein paar Kapiteln schlittert man schließlich in den ersten spannenden Moment – und ab da gibt es wirklich kein Halten mehr! Escape nimmt so sehr an Fahrt auf, dass man beinahe atemlos von einem Kapitel ins nächste rutscht und gar nicht mehr aufhören will, weil es so spannend ist. Es ist unglaublich, was Jennifer Rush geschafft hat. Die Geschichte strotzt nur von energiereichen Momenten, unglaublich überraschenden Momenten und gleichzeitig auch – egal in welcher Ebene – berührenden Szenen.
Wie ihr seht, bin ich wirklich unglaublich begeistert von dem Buch und ich war wohl selten so froh, dass es noch einen zweiten Teil gibt, auch wenn das Buch in sich zumindest größtenteils abgeschlossen ist. Falls es also tatsächlich irgendeine verirrte Seele 😛 geben sollte, der das Buch nicht gefällt… 😀
„Escape“ ist ein atemberaubendes Debüt, das wirklich nur so vor Spannung strotzt. Wer sich bisher noch nicht dran getraut hat, der sollte es spätestens jetzt tun – es lohnt sich wirklich und ich habe nichts daran auszusetzen!
Klappenbroschüre: 320 Seiten
Verlag: Löwe
Reihe: 1/?
Preis: 12,95€
Kaufen?
3 Kommentare
Hallo Bella,
das Buch steht auch auf meiner Wunschliste. Ich habe nicht so viele Jugendbücher etc. und bin da eher selten unter den Ersten, die sich ein Buch aus diesem Bereich zulegen. Aktuell ging es mir aber bei "Enders" und "Aufbruch" so. "Escape" fand ich jedoch sehr spannend vom Klappentext, da es sich deutlich von anderen unterscheidet. Nach deiner Rezension werde ich es mir vielleicht doch zulegen – dabei handelt es sich doch um eine Reihe oder?
Würde mich freuen, wenn du auch bei mir mal vorbei schaust.
Liebe Grüße,
Patricia
Hört sich wirklich toll an.<3
Ohar. Das Buch klingt wirklich gut und nachdem du eine so gute Meinung von dem Buch hast, wird das Buch auch bei mir wohl bald im Bücherschrank landen. Ich finde es immer wieder erstaunlich auf was für geniale Ideen manche Autoren kommen 😀
Liebst, Lotta