[Rezension] Mystic City – Theo Lawrence

Aria Rose hat ihr Gedächtnis verloren. Alle sagen, sie hätte eine Droge namens Stic genommen. Aria kann sich zwar nicht vorstellen, warum das so ist – doch sie versucht sich an ihr „neues“ Leben anzupassen. Ein Leben mit einem Verlobten, der bisher zu den Fosters, der gegnerischen Familie, gehörte.
Doch da ist noch Hunter. Hunter ist ein Rebell – jemand, den Arias Familie nicht einmal angucken würde. Aber Hunter ist anders…
Uff, dass ich das Buch gelesen habe, ist wirklich schon eine Weile her. Ich konnte mich nur nicht zu der Rezension aufraffen – kennt ihr das? Ihr beendet ein Buch, ihr wisst genau, wie ihr das Buch empfunden hat, aber diese Empfindungen derartig in Worte zu fassen, dass andere das nachempfinden können – das ist ziemlich schwer.
Vielleicht fange ich einfach mal mit dem Positiven an. In Mystic City ist mir nämlich etwas begegnet, das ich schon lange nicht mehr erlebt habe – eine (zumindest für mich) komplett neue Idee. Mit Mystikern, einer gespaltenen Welt, ja, regelrecht dystopisch angehaucht. Ich mag die Idee, sie gefällt mir wirklich gut. Theo Lawrence hat sich da etwas ausgedacht, das sicher nicht jedem einfallen würde.
Leider sehe ich schon bei der Umsetzung einige Probleme. So gut mir die Idee an sich auch gefällt, so fürchte ich auch, dass man etwas mehr daraus hätte holen können. Ich weiß es nicht, ob es an dem Schreibstil liegt, vielleicht auch an der Übersetzung – aber egal, was der Autor schrieb: ich schien es immer aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Ich war nicht dabei, obwohl ich es gelesen hatte. Ich konnte nicht begreifen, was geschieht, obwohl ich dabei war.
Auch mit der Protagonistin Aria konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Aria ist ein Mädchen, das im Luxus lebt, das viel hat und trotzdem nicht viel weiß. Ja, das hört sich jetzt gemein an – aber irgendetwas an der Art, wie sie sich verhält, den Dingen, die sie sagt, passt mir nicht. Aus ihrer Perspektive zu lesen, wirkt affektiert. Wie gern hätte ich sie gepackt und einfach nur geschüttelt!
Dafür haben mir die anderen Charaktere umso besser gefallen – ob sie nun eine positive Seite verkörperten oder nicht. Immerhin hatten sie Charakter. Da war Hunter, der weiß, wofür er kämpft. Thomas (Arias Verlobter), der immerhin seine eigenen Ziele verfolgt. Arias Eltern, die zwar kalt, aber dennoch irgendwie gut durchdacht waren. Nur bei Aria selbst scheint Lawrence nicht so viel Erfolg gehabt zu haben.
Mir hat die Geschichte allgemein ziemlich gut gefallen; das war ja auch das, was ich vorhin betont habe. Es sind ausreichend Spannung und auch gute Wendungen dabei, die ich so ganz sicher nicht erwartet hatte. Dennoch fiel es mir schwer, voran zu kommen. Das schiebe ich an der Stelle allerdings auf die Übersetzung – ansonsten ist das Buch wirklich… ja, okay. Okay hört sich grundsätzlich doof an (Kennt ihr das? „Nett“ ist der kleine Bruder von…? So hört sich auch Okay an. :D), aber ich glaube, dass man bei Mystic City sich einfach die Meinung selber bilden muss. Ob ich den zweiten Band lesen muss? Nicht unbedingt. Ich glaube, ich komme auch gut damit aus, nicht zu erfahren, was mit Aria und Hunter passiert…
„Mystic City“ ist ein durchschnittlicher erster Band. Die Geschichte, die sich der Autor ausgedacht hat, ist gut – dennoch hapert es an der Umsetzung. Auch mit der Protagonistin Aria hatte ich einige Schwierigkeiten. Letztendlich ist es nicht unbedingt ein Must-Read – wer aber (wie ich) von dem Cover und auch der Geschichte angefixt wird, sollte es dennoch mal probieren!
Titel: Mystic City

Hardcover: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger
Reihe: 1/3(?)
Preis: 16,99€
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