Inhalt
Eigentlich ist es unmöglich, dass Gideon den Unfall überlebt hat. Doch er wacht quicklebendig im Krankenhaus auf, wird wenig später entlassen und ist binnen einer Woche wieder topfit. Ach ja, und noch dazu ist an seinem Handgelenk neuerdings irgendein seltsamer Reifen. Als er auf Daryn trifft, ein Mädchen, laut dem er Krieg ist, einer der vier apokalyptischen Reiter, beginnt das Chaos. Und damit seine Mission…
Meine Meinung
Ihr habt keine Ahnung, wie lange ich auf dieses Buch gewartet habe. (Es waren bestimmt zwei Jahre.)
Die Idee. Es ist einfach eine unglaublich originelle Idee, die ich für meinen Teil noch nie gesehen habe – ganz abgesehen von der TV-Serie Supernatural, in der ein ähnliches Konzept aufgegriffen wird. Ich war damals bei den entsprechenden Folgen schon begeistert. Und dann schreibt ausgerechnet Veronica Rossi (Autorin der Under the Never Sky Reihe) noch ein Buch drüber?! Fast zu schön, um wahr zu sein.
Riders entsprach meinen Erwartungen und war gleichzeitig komplett anders. Die Geschichte beginnt damit, dass Gideon gefesselt an einen Stuhl aufwacht und von einer Polizistin zu den Geschehnissen befragt wird. Das, was zuvor passiert ist, die eigentliche versprochene Geschichte, wird also quasi als Rückblick erzählt. Ich war anfangs mäßig begeistert davon (liegt einfach daran, dass ich kein Fan dieser Methode bin, ganz besonders nicht über längere Strecken), aber nach und nach wurde klarer, dass Rossi das nicht ohne Grund so gemacht hat. Von daher werde ich an dieser Stelle einfach ein Chapeau da lassen, das spricht für sich.
Ich will ganz ehrlich sein: mit Gideon bin ich nur bis zu einem gewissen Grad warm geworden. Obwohl das Buch aus seiner Sicht erzählt wird, hat es einfach nie so ganz geklappt. Er ist ein sehr beeindruckender Charakter – vor allem mal einer, der ordentliche Kanten hat und auch gerne mal mit anderen aneckt. Gleichzeitig trägt er Lasten seiner Vergangenheit auf sich, die nie verarbeitet wurden. Und er hat einen fabelhaften Humor (das muss man ihm lassen). Die anderen drei Reiter mochte ich persönlich viel lieber – zum Beispiel Bas, der Hungernot ist. Oder Marcus, Tod. Mit denen kam ich irgendwie besser klar. Erklären kann ich‘s mir nur begrenzt – vielleicht, weil ich besonders Gideons Ansichten nicht immer nachvollziehen konnte. Was man aber Veronica Rossi lassen muss: jeder von ihnen ist ein wahrhaft besonderer Charakter, keiner gleicht dem anderen.
Daryn, der weibliche Part des Quartetts, blieb etwas blass dagegen. Die ganze Beziehungsgeschichte zwischen ihr und Gideon empfand ich als wenig unterhaltend, fast überflüssig – aber vielleicht ändert sich das noch, was weiß ich.
Außerdem möchte ich noch anmerken, dass das Buch sehr… „slow paced“ ist. Wer Action sucht, oder durchgehende Spannung, ist hier falsch! Das Buch nimmt erst gegen Ende Fahrt auf.
Tja… das Ende. Es gibt eigentlich nur ein Wort, um es richtig zu beschreiben, und das ist „episch“. Wirklich. Ich habe selten so ein fulminantes Finale erlebt. Um ehrlich zu sein, saß ich beinahe hysterisch da und murmelte andauernd „Nein, nein, nein“, weil ich es wirklich nicht fassen konnte. Dafür ein weiteres Chapeau 😉
Was ich wirklich noch mal betonen möchte, ist die einzigartige Idee – ich find‘s wirklich klasse, und wer sich annähernd dafür interessiert, wird an dem Buch und der Art und Weise, wie Veronica Rossi die apokalyptischen Reiter interpretiert und beschrieben hat, definitiv Freude haben.
Und noch für die, die schon anderes von Veronica Rossi gelesen haben: man kann die Bücher definitiv nicht vergleichen. Beide Reihen stehen für sich, aber sie zeigen, wie unglaublich wandlungsfähig die Autorin ist! Das sieht man auch nicht immer.
(Eine letzte Anmerkung: hierbei handelt es sich um einen Zweiteiler. Gibt Pluspunkte!)
Fazit
Riders hat mich besonders mit der Idee, der Geschichte beeindruckt. Es dauert, bis es an Fahrt aufnimmt und auch die Erzählart ist zu beginn etwas gewöhnungsbedürftig – aber es lohnt sich!
Hardcover: 368 Seiten
Verlag: Tor Teen
Reihe: 1/2
Preis: 13,10€