Achtung! Da es sich hierbei um den dritten Band einer Reihe handelt, kann die Rezension Spoiler enthalten!
Inhalt
Im Auftrag des Königs, allerdings durch Zutun Chaols, wird Celaena nach Wendlyn geschickt, wo sie die Mitglieder der Königsfamilie töten soll. Natürlich hatte sie nie den Plan, das zu tun – denn in Wendlyn wartet etwas ganz anderes auf sie: ihre Vergangenheit. Sie wird zur Maeve, die Königin der Fae, gebracht, von der sie sich Antworten über die Wyrdkeys erhofft. Doch bevor sie diese erhält, soll sie lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Dafür erhält sie Unterstützung von Rowan, einem treuen Untertant Maeves. Und ihr neues Abenteuer nimmt seinen Lauf…
Derweil stürzen sich Chaol und Dorian in ein eigenes, ganz anderartiges Chaos. Auch wird erstmalig von Manon Blackbeak erzählt – einer Hexe, von dem König rekrutiert, um auf Wyvern eine Armee aufzustellen…
Meine Meinung
Kennt ihr das, wenn ihr, umso länger ihr über eine bestimmte Sache nachdenkt, euch immer mehr rein steigert? Ich glaube, so ging es mir bei der Throne of Glass Reihe. War ich beim ersten Teil noch nicht zu hundert Prozent überzeugt, so klang meine Rezension bei Crown of Midnight schon wesentlich überschwänglicher. Spätestens bei dem Prequel zu der Reihe war ich zu einem richtigen Fangirl geworden, und so war meine Vorfreude auf Heir of Fire immens.
So immens, dass ich mich zu Anfang des Buches fragte, ob ich nicht zu hohe Erwartungen gehabt hatte. Denn in Heir of Fire geht es nicht nur um Celaena. Sarah J. Maas hat das Buch aus einer Menge Perspektiven verfasst, sei es aus Aedions (Celaenas – oder, besser gesagt, Aelins – Cousin), Chaols, Dorians oder auch von Manons. Und uff. Das hat mir einen ziemlichen Dämpfer verpasst – da ich bevorzugt aus Celaenas Perspektive lese, und vor allem mit Chaol mehr auf Kriegsfuß als alle andere stehe (berechtigt, wie sich meiner Meinung nach in Heir of Fire zeigt). Auch Manons Sicht nahm erst langsam an Fahrt auf, es war alles ziemlich verwirrend, wenn auch nicht uninteressant, mehr über die zahlreichen Hexenclans zu erfahren. Zu Dorian kann ich nur sagen: ich bin begeistert, was für ein starker Charakter aus ihm geworden ist. Auch wenn ich nicht hinter allen seiner Taten und Entscheidungen stehe, so hat es mich sehr beeindruckt, wie er seinem Vater die Stirn bieten will.
Was mich aber auf voller Linie überzeugt hat (natürlich), war Celaenas Sichtweise. Ihr müsst wissen, ich habe lange darüber nachgedacht, was die Throne of Glass Bücher so gut macht. Die Antwort ist letzten Endes eine recht simpel: sie sind absolut undurchschaubar.
Nein, sie sind noch viel mehr als das – die Bücher, die ganze Reihe, nimmt eine Wendung, die ich beim ersten Band niemals auch nur hätte erahnen können. Es ist genial. So wird man gerne überrascht – selbst nachdem ich den dritten Band gelesen habe, also quasi die Hälfte der Reihe, habe ich immer noch keine Ahnung, wo Celaenas/Aelins Reise enden wird.
Also, zurück zu ihrer Perspektive. Wenn man etwas in der Fanszene unterwegs ist, dann merkt man ziemlich schnell, dass besonders Rowan ein… nun ja, sehr beliebter Charakter ist. Ich konnte von daher kaum abwarten, ihn endlich zu treffen – und so viel sei gesagt: ich wurde nicht enttäuscht. Sarah J. Maas beweist abermals, dass sie unglaublich vielschichtige Charaktere schaffen kann. Rowan ist ein Mann (genauer gesagt: ein(e?) Fae), der seine Narben nicht nur innerlich, sondern äußerlich trägt, der verschlossen ist und seine Verbitterung dazu nutzt, anderen wehzutun. In Celeanas Gegenwart, die ähnlich verstört und verbittert ist zwecks all der Dinge, die sie durchmachen musste, kriegt seine Schale einen ersten Knacks…
Was die Action anbetrifft, ist Heir of Fire nicht ganz so hektisch wie die ersten zwei Bände. Es werden ja schließlich nicht nur einige neue Charaktere, sondern weitere wichtige Dinge eingeführt, das braucht eben seine Zeit – Langeweile kommt deswegen noch lange nicht auf (außer bei Manon vielleicht… na ja, mit der muss ich vermutlich einfach noch warm werden). Besonders zum Ende hin steigt die Spannung gewaltig, und das Buch endet nahezu explosiv, wenn auch wieder in Ungewissheit, wie es weitergehen wird. Deshalb hat Heir of Fire meine Erwartung nicht nur getroffen, sondern geradezu übertroffen – was für ein Buch!
Fazit
Sarah J. Maas kann es einfach. Das steht für mich gar nicht mehr zur Diskussion. Obwohl Heir of Fire nicht ganz so actiongeladen wie seine Vorgänger ist, passieren doch verdammt viele Dinge, viele düstere Dinge. Das Buch hat nicht nur fabelhafte Charaktere, sondern auch einen außergewöhnlichen Antagonisten. Ich bin immer noch schwer begeistert!
Titel: Heir of Fire
Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: Bloomsbury
Reihe: 3/7
Preis: ca. 8,00€