[Rezension] Finding Audrey – Sophie Kinsella

Inhalt

Audrey hat eine durchgeknallte Familie. Ihre Mum liest die Daily Mail etwas zu enthusiastisch und hat ihrem Bruder eine Spielsucht diagnostiziert, und ihr Vater ist immer etwas passiv. Oh, und Audrey hat eine Angststörung. Sie lebt hinter ihren dunklen Brillen, meidet die Außenwelt komplett und empfindet sie als bedrohlich. Bis eines Tages ihr Bruder Frank seinen Freund Linus mit nach Hause bringt…

Zitat

„But, Audrey, that‘s what life is. We‘re all on a jagged graph.“
(Audreys Mum, S. 260 Finding Audrey)

Meine Meinung

Lassen wir die Melancholie heute beiseite, Fakt ist folgendes: über drei Jahre ist es her, seitdem ich meinen ersten (und bis dato einzigen) Kinsella-Roman gelesen hatte, und die Frau hatte damit bis heute bei mir einen gewissen Eindruck hinterlassen. Sagen wir es so: Als ich mich für Finding Audrey bewarb, erwartete ich einen locker-leichten Roman trotz ernster Thematik. Und genau das bekam ich!
Dass das Buch keine 300 Seiten hat, deutet schon auf Kinsellas Fähigkeit hin, auf den Punkt zu kommen: direkt von Anfang an wird man in die Geschichte geworfen, und zwar an der Stelle, an welcher Audreys Mum droht, den Laptop ihres Bruders aus dem Fenster zu werfen (ob sie‘s tut oder nicht, erfährt man erst später). Danach geht‘s auch schon richtig los, der Leser erfährt mehr über Audreys Familie und natürlich auch über Audrey selbst. Was mich überrascht hat, ist, dass man trotz allem nicht das Gefühl hat, dass sich die Geschichte komplett um Audrey dreht, obwohl es aus ihrer Sicht geschrieben ist – alle Charaktere bekommen ihren Anteil, keiner wird außen vor gelassen und vor allem gibt es keine Mitleidsschiene à la „Ich bin so krank, und ich jammere mal 50 Seiten lang rum“.
Audrey will alles andere als Mitleid, erst recht nicht wegen ihrer Krankheit. Sie hat einen besonderen Umgang damit, nicht ganz resigniert, gleichzeitig etwas locker, dann wieder enthusiastisch – kein Wunder bei einem vierzehnjährigen Mädchen, das mitten aus dem Leben gerissen wurde. Etwas schade finde ich allerdings, dass trotz mehrmaliger Andeutungen letztendlich keine Erläuterung geliefert wird, was genau denn mit Audrey passiert ist, was ihre Angststörung ausgelöst hat.
Ihr erstes plötzliches Aufeinandertreffen mit Linus endet damit, dass sie sich schnell versteckt und gegen eine Panikattacke ankämpft. Das nächste wird schon etwas einfacher. Die beiden schreiben sich zuckersüße Zettel-Nachrichten, die einem als Leser absolut das Herz aufgehen lassen. Eine süße, junge Liebe!
Wie man sich schon fast denken kann, gelingt es Audrey durch Linus schon bald, die ersten Schritte in die Außenwelt zu machen – angefangen bei Starbucks bis hin zum Ansprechen von wildfremden Menschen. Die Geschichte ist von der ersten Seite an sehr voraussehbar. Wer Überraschungen und dramatische Wendepunkte sucht, wird hier enttäuscht, mich hat‘s nicht gestört – lediglich zum Ende wirkte ein Rückschlag, der Audrey natürlich erwischen musste, recht flach und unrealistisch. Als hätte Frau Kinsella einen Punkt von einer To-Do-Liste abgehakt. Auch zwei andere angedeutete Geschichten mit Nebencharakteren werden nicht beendet bzw. weiter ausgeführt. Da hätten ruhig noch ein paar Seiten mehr dran können 😉
Im Großen und Ganzen überzeugt Kinsella aber mit ihrem Buch – vor allem auch die Filmskripte (Audrey muss von ihrer Therapeutin aus kleine Filme drehen) sind sehr originell und amüsant zu lesen. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen, auch eine sehr leichte und empfehlenswerte Lektüre für die, die gerne mal zur Originalsprache greifen!

Fazit

Finding Audrey ist eine leichte Sommerlektüre zu einem nicht ganz so leichten Thema. Sophie Kinsella schafft es, den Leser oft zum Schmunzeln zu bringen und macht das Buch zu einem regelrechten Pageturner – es gibt lediglich kleinere Unstimmigkeiten, die dem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch tun. Definitiv eine Empfehlung!
Danke an Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Titel: Finding Audrey

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Doubleday Childrens
Reihe: –
Preis: ca. 12,95€
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5 Kommentare

  1. Zu recht! 🙂 Ich würde mal behaupten, bei solchen etwas leichteren Büchern ist die Handlung öfters durchschaubar – und das ist völlig okay. Da kann man auch gut bei abschalten 🙂 Hoffentlich kriegst du's in die Finger – es ist echt einen Sommertag wert! 🙂

    Alles Liebe, Bella

  2. Huhu,
    ich finde die Bücher von Sophie Kinsella sehr schön. Ich wusste noch gar nicht, dass es die auch von ihr gibt. Danke für die tolle Rezension, die Bücher werde ich mir merken 🙂
    LG Sky

    meinekreativewelt13.blogspot.com

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