Originaltitel: The Testing
Schon immer war es Cias Traum gewesen, für die Auslese ausgewählt zu werden. Eine Chance zu erhalten, an die Universität zu gehen und studieren zu können. Und tatsächlich – sie gehört tatsächlich zu den 120 Kolonialbewohnern, die die rare Gelegenheit bekommen. Doch sie muss erkennen, dass das, was sie bisher immer gereizt hat, eine gefährliche, eine dunkle Seite hat. Eine Seite, die ihr das Leben kosten könnte: denn die Auslese scheut nicht vor Tötung zurück, um die Besten herauszufiltern…
Oh Leute, hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, dann hätte ich das Buch nicht so lange liegen lassen! Andererseits – jetzt muss ich nicht ganz soooo lang auf den nächsten Teil warten… (aber trotzdem viel zu lang!)
Das Erste, was mir an dem Buch positiv aufgefallen ist, war die Tatsache, dass man einfach in die Geschichte reingeworfen wird. Ich weiß nicht, wie es euch geht – ich persönlich liebe und genieße es, auch mal ein bisschen orientierungslos ins Geschehen zu gelangen, um dann nach und nach Teile aufzudecken.
So fängt auch die Story an: wir begleiten Cia bei ihrer Abschlussfeier, wie sie mit einem lachenden und einen weinenden Auge auf ihren Schulabschluss sieht. Zugleich stolperte ich über das Setting, über die Welt, in der Cia und ihre Familie leben – denn die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Es wurden zahlreiche Kolonien gebildet, manche mit mehr, manche mit weniger Einwohnern. Alle sehr „rückständig“, arbeiten aber dennoch an Entwicklungen. Es ist wie eine neu aufgebaute Welt, über die man im Laufe des Buches noch einiges erfährt. Dennoch hätte es ruhig etwas mehr sein können, finde ich. Das ist mir allerdings witzigerweise erst aufgefallen, nachdem ich das Buch zugeschlagen hatte – denn tatsächlich ist es so, dass man durch den Klappentext mehr über den Story-Hintergrund erfährt, als im Buch selbst erzählt wird. XD Das ist allerdings nicht weiter schlimm, denn ich bin mir sicher, dass Joelle Charbonneau in Teil zwei und drei noch so einiges drauf legen kann/wird!
Eine weitere Sache, die ich ziemlich ungewöhnlich fand, war Cia selbst. Doch nicht auf eine schlechte Art und Weise! Nur anders – anders normal! Cia wirkt wie ein stinknormales Mädchen, mit Freunden, die auch mal selbstbewusst auftritt. Keine von den Protagonistinnen, die sich isolieren, oder nur eine einzige Freundin haben, und das Wort Selbstbewusstsein nicht mal buchstabieren können… jetzt mal überspitzt ausgedrückt. Aber versteht ihr, was ich meine?! Ich finde einfach, dass man so oft Protagonisten begegnet, die total einsam scheinen und verunsichert, sodass man beinahe vergisst, dass es auch einfach (mehr als eine Handvoll) Leute gibt, die mit einem normalen, gesunden Selbstbewusstsein auftreten…
Ich mag Cia daher sehr, aber auch, weil sie ein mutiges Mädchen ist, das selbstsicher auftritt. Darüber hinaus ist sie sehr klug – kein Wunder, sonst wäre sie nicht für die Auslese ausgewählt worden. Auf jeden Fall habe ich sehr gerne aus ihrer Sicht gelesen, denn sie ist ein sehr angenehmer Hauptcharakter.
An Cias Seite ist Tomas, ein Junge aus ihrer Kolonie, mit dem sie auch schon zusammen in die Schule ging. Tomas ist ebenso wie sie sehr klug, und auch wenn er sonst nicht ein Charakter ist, der überaus (egal, ob positiv oder negativ) ins Auge fällt, ist er doch jemand, der ziemlich gut zu ihr passt. Natürlich gibt es „mal wieder“ eine Liebesgeschichte, aber nun gut, das ist wohl in den heutigen Büchern so üblich.^^ Die Liebesgeschichte in „die Auslese“ ist jedoch überaus gut gelungen! Zart und sanft entwickelt sie sich, und es ist sehr schön zu lesen. Schließlich ist Tomas der Einzige, dem Cia wirklich vertrauen kann, da sie zusammen aufgewachsen sind.
Was ich zuletzt noch anmerken muss, ist die Ähnlichkeit mit „Die Tribute von Panem“. Ich hoffe, dafür würgt mich niemand :P, aber es gab einige Stellen, an welchen ich an Suzanne Collins Romane denken musste. MICH persönlich stört das keineswegs – denn man merkt, dass Joelle Charbonneau sich durchaus etwas Eigenes ausgedacht hat! Allerdings habe ich auch Rezensionen gelesen, in welchen dies negativ aufgegriffen wurde: das müsst ihr wohl für euch selbst entscheiden.
Ein Unterschied zwischen den beiden Büchern gibt es auf jeden Fall – ich jedenfalls finde „Die Auslese“ noch eine Spur rauer, brutaler! Die Autorin schreckt von nichts zurück, keiner blutigen Beschreibung, keiner kranken Idee. Jedenfalls hat mich das Buch unglaublich begeistert – ich habe genossen, es zu lesen.
„Die Auslese“ ist für Fans von Dystopien ein absolutes Muss! Joelle Charbonneau überzeugt mit einer Idee, die auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich ist, aber dennoch einzigartig und originell. Das Buch hat zwar einige Parallelen zu Panem, allerdings glänzt es auf seine eigene Art und Weise – und auch mit einer Brutalität, die nichts für schwache Nerven ist!
Ich persönlich habe nichts zu beanstanden – ich vergebe volle Punktzahl und eine eindeutige Leseempfehlung an die, die sich bisher noch nicht „auswählen“ haben lassen…!
Hardcover: 416 Seiten
Verlag: penhaligon
Reihe: 1/3
Preis: 16,99€
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3 Kommentare
Eine wirklich sehr schöne Rezension! Meine steht schon seit Wochen aus, Schande über mich ^^. Ich weiß übrigens genau was du meinst! =)
Nach dem Zuklappen des Buches habe ich mich allerdings gefragt, ob Cia Tomas wirklich vertrauen kann, da hat es ja schon die ein oder andere Andeutung gegeben.
Zu Panem gibt es außerdem noch einen riesen Unterschied: Bei Panem wissen die Tribute was sie ungefähr erwartet, dass sie in eine Arena gesperrt werden und ums Überleben kämpfen müssen. Bei der Auslese ist das ganz anders, Cia geht an die Sache ja zu Beginn mit der völlig falschen Einstellung ran, weil sie absolut keine Ahnung von dem hat, was da wirklich läuft.
Mir hat das Buch auch gut gefallen! =)
LG
Anja
Tolle Rezension 🙂 Ich möchte das Buch auch noch lesen, aber irgendwie finde ich immer irgendwelche anderen Bücher interessanter…
Liebe Grüße
Krypta 🙂 vom Planet der Bücher
Einerseits fand ich Cias Charakter auch sehr erfrischend, allerdings auch irgendwie unglaubwürdig, was sie nicht alles kann. In Teil 2 wird das sogar noch offensichtlicher. Nichtsdestotrotz fand ich das Buch auch sehr gut und werde mir den letzten Teil wohl auf Englisch kaufen, der zweite ist ja gerade erst auf Deutsch erschienen.