Deutsche Ausgabe: Magisterium: Der Weg ins Labyrinth
Ich habe die englische Version gelesen, daher kann es vorkommen, dass Eigennamen o.ä. anders lauten als im Deutschen. Ich bitte um Entschuldigung.
Sein ganzes Leben lang wurde Callum Hunt eingebläut, er müsse die Prüfung für das Magisterium in den Sand setzen. Er sollte dort alles Mögliche machen – aber ganz sicher nicht für die Schule zugelassen werden. Sein Dad höchstpersönlich, der dort ebenfalls früher Schüler war, ist der Meinung, dass die Schule für Magie der Tod eines Jeden ist.
Call besteht trotzdem die Prüfung, und bevor er sich versieht, ist er im Magisterium angekommen und unter die Fittiche eines Meisters genommen worden. Dennoch versucht er immer noch, von dort zu entkommen. Dann überschlagen sich die Ereignisse, und Call stellt fest, dass er nicht nur Freunde findet, sondern die Schule auch gar nicht so übel findet. Bloß blöd, dass sein Vater ihm wohl nicht ganz die Wahrheit gesagt hat…
Wie vermutlich unschwer schon aus anderen Posts herausgegangen ist, liebe ich Cassandra Clare. Das sage ich immer gleich vorneweg, damit sich niemand wundert, falls ich meine Objektivität verliere. 😉 Allerdings hat an „Magisterium“ nicht nur Cassandra Clare gearbeitet, sondern auch Holly Black – und obwohl die beiden gute Freunde sind, habe ich von Holly Black genau ein Buch gelesen. Das war schon ganz okay gewesen, aber das Ende hatte mich damals dermaßen in Rage versetzt, dass ich nie wieder auch nur eins anrühren wollte. Deshalb war ich… skeptisch ist untertrieben. Ich war SEHR neugierig auf Magisterium. Noch dazu, weil es ja teilweise echt heftig diskutiert wird. Zu kindlich? Zu Harry-Potter-mäßig? (Meiner Meinung nach ist man ja weder für das eine noch fürs andere zu alt!)
Bevor ich auf den Inhalt eingehe, möchte ich ausnahmsweise kurz auf das die Gestaltung verweisen – viele sagen, dass das deutsche schöner ist, aber ich finde, beide Verlage haben sich selbst übertroffen! Die englische Ausgabe hat nicht nur ein schönes Cover, sondern auch kleine Illustrationen innerhalb des Buches. Die deutsche Ausgabe glänzt mit einem schönen, schlichten Cover und goldenen Seitenrändern! (Wie es dort mit den Illustrationen aussieht, weiß ich nicht – hat jemand von euch es schon gelesen und kann mir Bescheid geben?)
Es dauerte also nicht lange, bis ich Magisterium in die Hand nahm und begann zu lesen. Leider ging es für mich sehr schleppend voran, etwas, das mir eigentlich selten passiert (besonders als flüssiger Englisch-Leser). Ich bin mir bis jetzt nicht ganz sicher, woran das lag – der Schreibstil ist nämlich schwer in Ordnung. Man merkt keinen Unterschied zwischen den beiden Autorinnen, sie ergänzen sich sehr gut, beschreiben detailliert genug, damit man sich alles vorstellen kann, aber dann auch nicht wieder so detailliert, dass man komplett überwältigt ist.
Ich denke, meine Schwierigkeiten hatten mehr mit Call selbst bzw. mit der etwas zähen Handlung zu tun. Ich konnte mir anfangs kein wirklich gutes Bild von Call machen – er wirkt oft trotzig, handelt widersinnig und es fiel mir schwer, das nachzuvollziehen. Darüber hinaus vergeht einiges an Zeit, bis es dann endlich zu den („verpatzten“) Prüfungen geht und Call schließlich im Magisterium landet. Sobald man allerdings erst einmal diesen Sprung geschafft hat, wird man belohnt: mit Call bin ich zumindest etwas wärmer geworden. Er ist eben zwölf Jahre alt – ich kann‘s ihm nicht verdenken, wer war in dem Alter schon immer komplett aufrichtig. 😉 Dafür mochte ich seine Freunde Tamara und Aaron umso mehr. Beide sind sehr charakterstarke Kinder, beide sehr unterschiedlich und beide passten dennoch sehr gut zu Call. Schön ist auch, dass sie nicht von Anfang an einen auf „beste Freunde“ machten, sondern erst lernen mussten, miteinander umzugehen.
Ein weiterer großer Pluspunkt, ist die Spannung, die sich immer und immer weiter steigert. Ich bin zum Ende hin regelrecht an den Seiten geklebt: wenn Black und Clare eines sind, dann Meister in Plottwists/unerwarteten Wendungen. Das Buch ist genial konstruiert, der Leser glaubt anfangs schon zu wissen, wie es weitergeht, und wird dann doch total in die Irre geführt. So überrascht war ich schon lange nicht mehr beim Lesen eines Buches, und das ist dann auch das, was mir zum Ende hin positiv in Erinnerung blieb! Ich will MEHR!
„Magisterium: The Iron Trial“ ist ein guter erster Teil. Der Anfang liest sich zwar etwas schleppend, aber sobald man sich an Cass gewöhnt und auch seine tollen Freunde kennen lernt, steigert sich die Spannung ins Unermessliche und man wird öfters komplett überrascht. Ich freue mich auf den zweiten Teil!
Paperback: 320 Seiten
Verlag: Doubleday Children
Reihe: 1/5
Reihe: 1/5
Preis: 11,80€
2 Kommentare
Ich bin ja immer noch hin und her gespalten ob ich mir das Buch zulegen soll oder nicht. Aber deine Rezension hat mich optimistisch gemacht. 😉
Richtig Spannend und am Schluss nimmt das Buch eine ganz andere Wendung als erwartet, das ist Total mein ding :D!! Wer auf Fantasy steht, muss dieses Buch gelesen haben!