[Rezension] Kennen wir uns nicht? – Sophie Kinsella

Kennen wir uns nicht? – Sophie Kinsella

Originaltitel: Remember me?

Inhalt

Deutsche Ausgabe

Die fünfundzwanzigjährige Lexi steht bis auf die Knochen durchnässt im strömenden Regen und wartet auf ein Taxi, weil sie von ihrem Freund versetzt wurde. Es kommt schließlich endlich eins in Reichweihte und sprintet sie darauf zu – und fällt prompt eine Treppe runter…

Als Lexi im Krankenhaus aufwacht, ist nichts mehr, wie es scheint: sie ist nämlich 28, auf einmal wunderschöne Zähne und glatte Haare. Nicht nur das: sie ist an den scheinbar perfekten Mann Eric verheiratet. Dafür lebt sie ein unglaublich luxuriöses Leben, hat Unmengen an Geld und ist Boss einer eigenen Firma. Womit wir mit den nächsten Problemen kommen:  ihre ehemaligen besten Freunde hassen sie und ein Typ ist nach ihrem Job her.
Noch nicht genug Probleme? Tja, denn sie kann sich an kein einziges dieser Ereignisse mehr erinnern. Die letzten drei Jahre sind in ihrem Gedächtnis nicht mehr vorhanden.

Meine Meinung

Idee/Handlung
Gut, die Idee ist nicht komplett neu. Vor allem am Anfang hat sie mich ziemlich stark an den Film ‚Für immer Liebe‘ erinnert. (Ja, ich weiß, dass der Film erst letztes Jahr erschienen ist und das Buch schon vor einigen Jahren, aber der Film ist relativ bekannt und evtl. eine Orientierung für die, die ihn kennen.) Und kennt man das nicht zu oft aus Büchern? Protagonist hat Unfall, hat Amnesie, etc… Ich habe von Anfang an gehofft, dass das Buch nicht über einen Kamm zu scheren ist und mich überzeugen kann. Ich kann so viel gleich am Anfang sagen: ich wurde nicht enttäuscht. 😉
Die Handlung ist okay, nicht übermäßig viel Action, aber sie hat mich so gut wie immer ans Buch gefesselt, was mir am wichtigsten ist. Vor allem hat alles seine Zeit gedauert, es war nicht alles sofort klar und man wurde oft im Dunkeln gelassen… Das Ende allerdings war eine komplette Katastrophe, also nicht, dass es schlecht/unlogisch war, sondern einfach viel zu schnell ging. Da hat man leider Seiten eingespart, die man besser hätte schreiben sollen. Total schade! 🙁
Charaktere
Die Protagonistin Lexi ist ein total lieber Charakter, obwohl wir alterstechnisch anderthalb Jahrzehnte voneinander entfernt sind, habe ich mich gut mit ihr identifizieren können. Sie hat einen unbestechlichen Humor und verliert nie die Hoffnung, auch wenn es hoffnungslos scheint. Klar ist sie am Anfang des Buches ein bisschen naiv, sie sieht nur die schöne Seite ihrer neuen perfekten Welt, aber als dann negative Ereignisse eintreffen, gibt sie nicht auf! Man kann eine wunderbare optimistische, kämpferische Seite in ihr entdecken, die einfach total erfrischend ist.

Der Ehemann Eric lässt einen von Anfang an gespalten zurück, man geht automatisch davon aus, dass er zu perfekt ist. Man wartet fast ein wenig darauf, ob er nicht auch anders kann, ob irgendetwas hinter der Fassade steckt… Bereits am Anfang des Buches hat er mich öfters genervt und ich saß wirklich da und dachte mir: Wie kann man so unverschämt sein!? Aber da das in diesem Fall offensichtlich beabsichtigt ist, kann man wohl sagen, dass Sophie Kinsella gute Arbeit geleistet hat.

Zuletzt möchte ich noch auf Joe eingehen, der „Traumtyp“ der Geschichte. Er überrascht nämlich Lexi damit, dass sie angeblich eine Affäre hatten und er sie liebt – aber sie kann sich natürlich anfangs nicht vorstellen, dass sie Eric je verlassen wollte…! Joe ist in der Hinsicht einfach… heiß, wenn ich das so sagen darf. 😀 Aber trotzdem ist er total undurchschaubar, man zweifelt oft an ihm und er ist einfach total vielschichtig gestrickt und vor allem interessant! 🙂
Da es noch viele andere Charaktere (die nicht unüberschaubar werden, keine Angst) gibt, kann ich natürlich nicht auf alle eingehen. Die Rezension wird ohnehin schon wieder zu lang. *g*
Schreibstil
Sophie Kinsella schreibt aus Lexis Sicht im Präsens. Das ist erfrischend und passt völlig zur Geschichte. Ansonsten ist der Schreibstil super angenehm und flüssig zu lesen (habe es in Englisch gelesen und bin echt schnell vorangekommen) und man braucht keine besonderen Sprachkenntnisse. 

Fazit

Hach! Wie man mir vielleicht schon angemerkt hat, bin ich völlig von dem Buch begeistert. Wie oben genannt, ist es einfach toll ‚gestrickt‘ und gut überlegt gemacht. Das Einzige, was mich immer noch massiv stört, ist das Ende, das viel zu schnell vonstatten geht, fast so, als hätte Frau Kinsella auf einmal keine Lust mehr gehabt. Aber ansonsten: absolute Leseempfehlung! (Wer die Sprachkenntnisse hat, vielleicht auch auf Englisch? :))
4,5/5 Punkten
„Trockenzeug“

Kennen wir uns nicht?
Taschenbuch, 416 Seiten, Goldmann Verlag

Remember me?
Taschenbuch, 443 Seiten, Black Swan Verlag

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2 Kommentare

  1. Hallöchen 🙂
    Ich mochte das Buch auch sehr gerne. Zumal mir die Shopaholic-Reihe irgendwie nicht ganz so gut gefällt.
    Ich habe Deine Rezension auf meinem Blog verlinkt und zwar HIER. Ich hoffe, das ist ok für Dich.

    Alles Liebe, Nelly

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