[Rezension] Auracle – Gina Rosati

Anna ist kein normales Mädchen. Denn sie hat die Fähigkeit, astral zu reisen. Das bedeutet, dass sie sich praktisch aus ihrem „Körper“ lösen kann – und jeden Ort der Welt besuchen kann, den sie möchte. Eines Tages geht allerdings etwas schrecklich schief und sie beobachtet, wie ein Mädchen stirbt und ein Freund dafür beschuldigt wird. Natürlich könnte sie alles aufklären – wäre nur nicht zumindest das äußerlich tote Mädchen Taylor, das nun in Annas Körper geschlüpft ist…
Sag mal, könnt ihr die Rezensionen über Auracle überhaupt noch sehen oder liest das hier niemand mehr? 😀 Nachdem der Bloomoon Verlag sich entschieden hatte, als Osterüberraschung allen Bewerben  (und das waren 107 Stück!) ein Exemplar zu geben, herrscht in der Bloggerwelt wohl ein ziemlicher Auracle-Overflow. 😛 Schon allein, weil es Vorgabe ist, die Rezension zu machen, muss ich natürlich auch meinen Senf dazu geben. (Ich würde es allerdings auch trotzdem tun.)
Die Idee selbst hat mir natürlich schon allein sehr gut gefallen, weil mir jedenfalls noch nie ein Buch, das Astralreisen behandelt, untergekommen ist und ich finde, dass man wirklich einen guten Eindruck im Verlauf des Buches davon bekommt. Die eigentliche Handlung geht auch relativ zügig voran und es bleibt wirklich immer spannend, wenn Anna und ihr bester Freund Rei versuchen, Taylor aus Annas Körper hinauszubekommen und gleichzeitig Seths – der Taylor umgebracht haben soll – Unschuld zu beweisen.
Das Buch wird aus Annas Sicht in der Gegenwart erzählt, was in meinen Augen auch der „typische“ Erzählstil ist, der momentan so rumgeht. Er ist also auch nicht mehr wirklich etwas Besonderes, aber er ist gut und einfach zu lesen und hält sich nicht an komplizierten Beschreibungen auf.
Anna ist wohl als Protagonistin und Erzählerin die Person, mit der man am meisten Zeit verbringt. Leider ist sie auch die, mit der ich am meisten Probleme hatte, auch wenn das jetzt nicht so arg viele sind. Ich bin nur leider in das selbe „Fettnäpfchen“ getreten, das ich auch bereits bei Zirkel hatte. Diese Emotionslosigkeit. Anna ist nämlich ein wirkliches liebes Mädchen, sie hat hin und wieder echt guten Humor und man bekommt auch einen guten Eindruck von der Beziehung zu ihrem alkoholsüchtigen Vater, ihrem besten Freund Rei und den anderen, allerdings ist sie in Hinsicht auf das, was ihr passiert (dass Taylor ihren Körper übernimmt usw.) TOTAL emotionslos. Ich habe das ganze Buch über auf einen Ausbruch gewartet, oder dass sie sich wenigstens mal darüber richtig aufregt, aber es ist überhaupt nichts passiert. Und das hat mich wirklich heftig gestört, denn es wirkte so, als wäre ihr das alles eigentlich ziemlich egal und sie fände es letzten Endes sogar noch witzig.
Ihr bester Freund Rei hingegen hat mir einen Ticken besser gefallen. Er selbst hat seine „Erfüllung“ in Trainung und Meditation gefunden und ist ein ausgeglichener, ruhiger Typ. Die tiefe Bindung, die er zu Anna hat, kann man förmlich spüren und es ist wirklich sehr schön, mitzuerleben, wie er sich um sie sorgt und kümmert. Dabei hat selbst er es nicht leicht, denn er bekommt von seiner Mutter einen unterschwelligen Druck vermittelt, das erreichen zu müssen, was sie will.
Die beiden harmonieren für mich einfach perfekt, denn sie ergänzen sich und die Freundschaft, die Frau Rosati geschaffen hat, ist wirklich herzerwärmend und einfach realistisch.
Taylor als „die Böse“ hat mir auf der einen Seite gut gefallen, auf der anderen Seite habe ich sie irgendwie gehasst, für das, was sie Anna antut, und dann auf noch einer anderen Seite hat sie mir schrecklich leid getan. Sie ist also gut gelungen: ein in sich zerissenes, kaputtes Mädchen, das sich mit aller Kraft noch an den Rest des Lebens klammert, das sie sonst immer so verdrängen will. (Und wahrscheinlich ist das die Art und Weise, wie der „perfekte Bösewicht“ sein sollte.)
Eine klitzekleine Tatsache, die mich noch gestört hat, ist der Untertitel des Buches à „Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe“, denn ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass der mich doch ziemlich abgeschreckt hätte, würde ich nicht wissen, in was es in dem Buch geht. Er hört sich beinahe „billig“ an und lässt eine Dreiecksbeziehung vermuten, aber darum geht es in dem Buch nun wirklich nicht.
„Auracle“ ist sicher kein 0815-Roman. Es ist ein Buch über tiefe Verbundenheit und Freundschaft und man fragt sich automatisch, wie man reagieren würde, wenn man in Annas oder Taylors Situation wäre. Was würde einen bewegen, sich so am Leben festzuklammern? Ich jedenfalls werde das Buch nicht so schnell vergessen und auch wenn Anna stellenweise sehr emotionslos rüberkam, bin ich doch sehr froh, das Buch gelesen zu haben.
Vielen Dank an den bloomoon Verlag und Blogg dein Buch für das Rezensionsexemplar!

Titel: Auracle
Hardcover: 368 Seiten
Verlag: bloomoon
Reihe: –
Preis: 16,99€
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2 Kommentare

  1. Also ich zumindest habe die Rezension gelesen und ich muss zugeben, dass es auch die erste war die ich gesehen habe ^^, weil bei allen anderen Blogs dieses Buch bisher unter "Lese grade" stand 😀 Also werde ich wohl in nächster Zeit eine hübsche Vergleichsmöglichkeit haben. Das Genre ist ja nicht so meins, aber ich finde trotzdem, dass es sich recht interessant anhört. 😀

    Liebste Grüße, Lotta

  2. Von Astralreisen habe ich bis jetzt auch nur sehr wenig gelesen, bzw kam es in der "Schwestern des Mondes" Reihe ab und zu mal kurz vor. Deswegen ist es eigentlich sehr interessant. Das ist bis jetzt auch die erste Rezension, die ich von dem Buch gelesen hab. 😉 Ich bin mir zwar noch unsischer, ob ich es wirklich lesen werde, aber da es ein Einzelband ist, schreibe ich es einfach mal auf meinen Wunschzettel. 😀

    PS: Mir gefallen eure Rezensionen unglaublich gut und freue mich jedes Mal, sie zu lesen. ♥

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