Inhalt
In einem eintausend Stockwerke hohem Hochhaus leben Avery, Leda, Eris, Watt und Rylin. Avery, die heimlich in ihren Adoptivbruder verliebt ist. Leda, die den Sommer in einer Entzugsklinik verbracht hat. Eris, deren Familie auseinander bricht. Watt, der ein Geheimnis hat, das ihn ins Gefängnis bringen könnte. Und Rylin, die am absoluten Existenzminimum lebt. Stück für Stück verflechten sich die Welten all dieser Bewohner, und immer größere Konflikte entstehen…
Meine Meinung
The Thousandth Floor ist eines dieser Bücher, das ich einfach lesen musste, weil ich die Idee so unglaublich spannend finde. Manhattan 2118, ein futuristisches, gigantisches Hochhaus und eine Geschichte, die ein wenig Gossip-Girl-Vibes versprach – ich war sofort mit dabei!
Gerade dieses Setting ist eine Stärke des Buches. Ich habe festgestellt, dass ich durch die Straßen laufe, Häuser angucke und versuche, mir die Größe des „Towers“, wie er im Buch genannt wird, vorzustellen. Bisher bin ich wieder und wieder gescheitert. 1000 Stockwerke – 2,5 Meilen laut dem Buch – sind eine Sache. Aber sich dann noch eine Fläche vorzustellen, die ganze Straßen beherbergt? Wo nicht nur ein paar Apartments aneinandergereiht sind, sondern dutzende Wohnungen und Geschäfte? Wow. Einfach wow.
Immer wieder flechtet McGee kleine Details ein, die beweisen, wie gut sie sich den Tower selbst vorstellen und auch dem Leser nahebringen kann. Ich bin immer noch ganz fasziniert und frage mich – wie so ziemlich bei allen futuristischen Büchern -, was genau davon eintreffen wird.
Im Zentrum des Buches stehen sonst natürlich die Charaktere. Bei The Thousandth Floor gibt es nicht einen elaborierten Plot, sondern wird dieser vielmehr durch die Figuren vorangebracht und entwickelt.
Die fünf oben erwähnten Charaktere sind die, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. Es gibt allerdings noch zahlreiche weitere, und damit meine ich wirklich zahlreiche. Dennoch gelang es mir überraschend gut, den Überblick zu behalten und schnell entwickelten sich Favoriten oder… eben nicht-Favoriten.
Von den Perspektivträgern konnte ich nur zwei richtig gut leiden, und das waren Avery und Rylin – der Reichtum in Person (Averys Eltern besitzen das Apartment im 1000. Stock) und dagegen Rylins krasse Armut. Sie ist ein wenig das Äquivalent zu Dan aus Gossip Girl, nur weniger… nervig und sprunghaft. (Wenn hier Gossip Girl-Fans mitlesen: Sorry!) Avery ist vor allem missverstanden und überraschend isoliert, auch wenn jeder von ihr annimmt, das Gegenteil zu sein. Ich konnte ihre Gefühle besonders gut nachvollziehen und vor allem ihr Adoptivbruder Atlas ist mir auch sehr sympathisch geworden.
Watt habe ich mehr oder weniger toleriert, zu Eris habe ich nie wirklich eine Verbindung aufgebaut und Leda… Leda ist schlichtweg unsympathisch, schon fast krankhaft neidisch. Ich frage mich, ob das absichtlich so konzipiert war – wenn ja, hätte ich einfach gar nicht erst aus ihrer Perspektive geschrieben. Ihre Kapitel haben sich einfach immer gezogen und waren durchweg negativ.
Dafür gab es ja noch ein paar angenehmere Nebencharaktere – allen voran Cord, der Chuck Bass des Towers. Er hat eine düstere Vergangenheit, einen herrischen Bruder und verbirgt sich hinter seinem Reichtum und einer Maske. Einer meiner Favoriten.
Katharine McGees Schreibstil ist simpel, sodass man trotz dem eher komplexen Weltenbau der Geschichte gut folgen kann. Vor allem haben die Kapitel eine angenehme Länge, sodass man selbst bei eher ungeliebten Charakteren nicht lange warten muss, bis jemand anderes auftaucht.
Vor allem das Ende des Buches hat mich komplett aus der Bahn geworfen – auch wenn bereits im Prolog etwas vorweggenommen wird, war ich doch ziemlich überrascht. Gerade die Art und Weise, wie alle Storylines jetzt unwiederbringlich miteinander verflochten sind, macht mich doch verdammt neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Ich bin definitiv wieder mit dabei, wenn die Geschichte der Tower-Bewohner weitererzählt wird!
Fazit
The Thousandth Floor kann man treffend als ein futuristisches Gossip Girl beschreiben – Intrigen, Lügen und Geheimnisse verbergen sich überall. Es ist eher eine leichtere Lektüre, und man wird nicht jeden Charakter lieben, aber im Großen und Ganzen ist es wirklich lesenswert.
Titel: The Thousandth Floor
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: HarperCollins
Reihe: 1/?
Preis: ca. 8,99€
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Ein Kommentar
Hey Isabella
Tolle Rezension! Durch eine negative Rezension war ich ein wenig abgeschreckt vom Buch. Der grösste Kritikpunkt waren die Charaktere und ich finde nichts mühsamer als ein Buch mit flachen, unrealistischen Charakteren die einen nerven. 😀
Viele Grüsse
Julia