Originaltitel: Champion
Achtung! Da es sich hierbei um einen dritten Band handelt, kann die Rezension Spoiler zu den Vorgängern enthalten.
Inhalt
Acht Monate ist es her, seitdem sich Day und June zuletzt gesehen haben. Day hat nun einen hohen Rang beim Militär und kämpft gegen seine Krankheit an, und June hat als Princepsanwärterin einen festen Platz an Andens Seite. Dann ändern sich die Umstände, und beide sind gezwungen, sich wieder zu treffen, weil Eden, Days Bruder, helfen könnte, an ein Heilmittel zu gelangen – und June ist gezwungen, Day zu überzeugen, seinen Bruder erneut in die Hände der Republik zu geben…
Meine Meinung
Seitdem ich den ersten Band gelesen habe, bin ich ein riesiger Fan der Reihe rund um Day und June. Um genau zu sein, habe ich den ersten Band in einem Tag gelesen, den zweiten Band in einem ebenso kurzen Zeitraum, und für den dritten habe ich auch nur anderthalb Tage lang gebraucht, weil mir die Schule in den Weg gekommen ist.

Als ich „Legend – Berstende Sterne“ dann jedoch in meinem Zimmer liegen hatte, konnte ich nicht lange widerstehen… und begann zu lesen.
Wie schon bei seinen Vorgängern, zieht auch der dritte Band der Trilogie den Leser sofort in den Bann. Auch wenn der zweite Band schon vor etwas längerer Zeit gelesen wurde, findet man augenblicklich wieder Anschluss und kann der Geschichte gut folgen. Marie Lu unterstüzt dies nicht durch den gewohnten, simplen Schreibstil, sondern auch durch knappe Erläuterungen, die zur Erinnerung beitragen. Gezielt werden wieder Handlungsstränge geflochten, Geheimnisse aufgedeckt und Spannung aufgebaut.
Apropos Spannung – ich weiß ja nicht, wie es euch bisher ging, doch wenn jemand Spannung erzeugen kann, dann ist es ganz gewiss Marie Lu. Auch in „Berstende Sterne“ (gnargh, mit den deutschen Titeln bin ich ja überhaupt nicht zufrieden) gibt es kaum eine Möglichkeit, um Luft zu holen. Die Szenen, in denen es mächtig zur Sache geht, überwiegen deutlich. Man bekommt regelrecht das Bedürfnis, schneller zu lesen, als die Augen die Wörter erfassen können.
Schon zu Anfang des Buches habe ich mich gefragt, was diese Dystopie eigentlich so besonders macht. Ich habe schon einige Dystopien gelesen, und sie waren ja auch eine Zeitlang wirklich gehypt, und irgendwann wird es ja auch dort schwer, sich etwas Neues auszudecken. Lus Idee ist nicht die Innovativste der Innovativen, doch dafür besicht sie umso mehr mit der Ausarbeitung (allein, wie die Antarktis im Buch dargestellt wird! Genial!) und – als Herzstück – mit den Charakteren.

Wie auch bei all den anderen Reihen, die ich jetzt abgeschlossen habe, gibt es auch hier noch einen kurzen Abschnitt zum Abschluss der Reihe – ich finde ihn gelungen, vielleicht einen Ticken zu abrupt/sprunghaft, aber dennoch sehr gelungen. Ich habe schon lange nicht mehr (so viele) Tränen über ein Buch vergossen. Wenn ihr den Band zur Hand nehmen könnt, macht es, und wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, wagt es!
Der halbe Stern, der fehlt, besteht lediglich aus Kleinigkeiten: es ist Gemeckere auf hohem Niveau, dennoch hätte ich ein paar weniger actionreiche Szenen gerne gehabt, etwas weniger Sprunghaftigkeit – aber das hat im Wesentlichen dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Eine geniale Arbeit, die Marie Lu geleistet hat!
Fazit
„Legend – Berstende Sterne“ ist ein sehr würdiger Abschluss für die Geschichte von Day und June und all die Dinge, die sie erreicht haben. Das Buch besticht wie seine Vorgänger durch eine actionreiche Handlung und wunderbare, wirklich wunderbare Charaktere – eine Dystopie, die es sich lohnt zu lesen!
Hardcover: 448 Seiten
Verlag: Loewe
Reihe: 3/3
Preis: 17,95€