Bücher, auf die ich mich 2020 freue

Nachdem ich letztes Jahr einen dieser Beiträge verpeilt habe, wollte ich heute die Gelegenheit nutzen und euch zeitnah die Bücher vorstellen, die mich in diesem Jahr besonders reizen. Zugegeben sind es weniger als erwartet – aber so, wie ich mich kenne, wird mich das dieses Jahr trotzdem nicht davon abhalten, ordentlich Neuerscheinungen zu erwerben. ¯\_(ツ)_/¯ Das sind die 14 Bücher, auf die ich mich besonders freue:


Den Anfang macht am 21. Januar 2020 Maureen Johnsons The Hand on the Wall. Den Abschluss der Trilogie rund um Stevie und die Ellingham Academy kann ich mir einfach nicht entgehen lassen! Auch wenn ich den zweiten Teil etwas schwächer fand als den ersten, würde ich die Reihe immer noch uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr Lust auf einen komplexen Krimi-Fall habt, wo die Ermittlerin sich nicht durchgehend Hals über Kopf in irgendwelche brenzligen Situationen stürzt und noch dazu mit einer Angststörung zu kämpfen hat. Wer die Reihe lieber auf Deutsch lesen möchte: Band 1 ist bereits beim Loewe Verlag erschienen, Band 2 folgt diesen März.

Am selben Tag erscheint Tweet Cute von Emma Lord. Ich werde nämlich in 2020 weiter versuchen, mich mit RomComs anzufreunden oder zumindest eine zu finden, die mich begeistern kann. Tweet Cute klingt da vielversprechend: Pepper und Jack bekriegen sich auf Twitter – und wissen nicht, dass sie sich gleichzeitig in einem anonymen Chat ineinander verlieben. Umso mehr Reichweite die ganze Twitter-Geschichte erhält, desto mehr beginnen Fremde auf der ganzen Welt, sie zu shippen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Twitter-Feindschaft und die Chat-Gefühle kollidieren …

Ende Januar erscheint darüber hinaus Nevernight: Die Rache von Jay Kristoff. Ähnlich wie bei Maureen Johnson gilt auch für Kristoffs Nevernight-Trilogie, dass mich der zweite Band (aber da bin ich in der Minderheit) nicht vollkommen überzeugen konnte, ich aber dennoch unbedingt wissen muss, wie Mias Geschichte endet. Bisher hatte ich den Eindruck, dass der letzte Band im englischsprachigen Raum eher mit gemischten Gefühlen rezipiert wurde, deshalb bin ich umso gespannter. Außerdem liebe ich an der Reihe, dass Kristoff jede Fortsetzung mit einem Rückblick beginnt, sodass ich nie Angst haben muss, nicht mehr den Anschluss zu finden.

Meine letzte Januar-Erscheinung ist Nix passiert von Kathrin Weßling (31. Januar), dessen Erscheinen sich zwar etwas verzögert, aber meiner Vorfreude keinen Abbruch getan hat. Von Weßling kenne ich bisher nur Super, und dir?, das ich eher okay fand, aber da ich mich innerhalb meines Studiums (nicht zuletzt in meiner Bachelorarbeit) immer wieder mit Stadt-Land-Darstellungen auseinandergesetzt habe, bin ich gespannt, wie die Autorin das Thema verhandelt. Knapp gesagt geht es um Alex, der sich nach einer Trennung Trost im Ort seiner Kindheit erhofft – aber feststellen muss, dass diese erinnerte Idylle nicht der Wahrheit entspricht.

Bei Only Mostly Devastated von Sophie Gonzales (3. März) hat mich besonders der trockene Humor, der sich schon im Titel zu verstecken scheint, neugierig gemacht. Die Geschichte selbst ist vielleicht nicht die originellste: Ollie und Will hatten eigentlich nur eine Sommer-Romanze geplant. Dann bleibt Ollie länger vor Ort als erwartet – und als die Schule beginnt, erkennt er Will nicht mehr wieder. Denn der Will, der zur Collinswood High geht, ist nicht geoutet, sondern nur als begabter Basketballer bekannt, und Ollies Auftauchen stürzt ihn in ein unerwartetes Gefühlschaos. Das Buch soll von Grease inspiriert sein, Simon vs. the Homo Sapiens Agenda-Vibes haben und laut frühen Rezensent*innen auf Goodreads genau die richtige Mischung aus Leichtherzigkeit und Ernst besitzen.

Auch All Your Twisted Secrets von Diana Urban, das am 17. März erscheint, bedient sich einer Plotkonstellation, die immer wieder recycelt wird, die ich persönlich aber gerne lese. Zugegeben: Der Beginn des Klappentexts klingt, als wäre er 1:1 von One Of Us Is Lying kopiert – „What do the queen bee, star athlete, valedictorian, stoner, loner, and music geek all have in common?“ (Quelle) –, aber danach wird es erst richtig interessant. Denn all diese Schüler*innen wurden zu einem Stipendiatsabendessen eingeladen, nur sind sie auf einmal in dem Raum eingesperrt – mit einer Bombe und mit einer Spritze voll Gift. Wenn die Mehrzahl von ihnen den Raum lebendig verlassen soll, sollen sie eine*n auswählen, der das Gift gespritzt kriegt. Und sie haben eine Stunde Zeit …

Am 5. Mai erscheint (endlich!) ein neuer Roman einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen, und zwar The Notorious Virtues von Alwyn Hamilton. Ehrlich gesagt würde ich so ziemlich alles von ihr lesen, aber was ich bisher von dem Roman mitgekriegt habe, klingt verflucht gut. Neben 1920er-Vibes ist die Protagonistin Nora die Erbin der mächtigsten Familie des Landes, doch dann wird ihre Mutter tot aufgefunden – und mit einem Mal muss Nora um ihr Erbe kämpfen. So wie es aussieht, wird The Notorious Virtues (wie Rebel of the Sands) eine Trilogie werden. Yes, please!

Ein weiteres Romance-Buch (dieses Mal Adult Romance und voraussichtlich heteronormativ(er)) erscheint am 19. Mai: Beach Read von Emily Henry. In dem Roman geht es um die Romance-Autorin January und den Belletristik-Autor Augustus, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Einen Sommer aber befinden sie sich beide mit einer Schreibblockade in demselben Ferienhaus und schmieden einen Pakt: Augustus wird zur Abwechslung mal etwas Leichtherziges schreiben und January das nächste literarische Meisterwerk. Das jeweilige Genre müssen sie jedoch erst mal dem*der anderen nahebringen – und dabei entwickeln sie ganz gewiss keine Gefühle füreinander.

Von Robyn Schneider habe ich schon immer mal wieder etwas Gutes gehört, deshalb wird hoffentlich ihr neues Buch (erscheint am 2. Juni) mein erstes, aber nicht unbedingt letztes von ihr sein. You Don‘t Live Here handelt von Sasha, die gezwungen ist, zu ihren Großeltern zu ziehen, die sich ausgemalt haben, wie ihr Leben aussehen soll. Aber nicht nur ihre Großeltern, sondern auch ein Junge (vielleicht-Freund?) Cole hat gewisse Vorstellungen, die er ihr aufdrängt. Sasha versucht es allen Recht zu machen und verdrängt dabei ihre Persönlichkeit immer weiter. Als sie Lily kennenlernt und sich mehr als nur freundschaftliche Gefühle einstellen, muss sie sich fragen, wie viel länger sie noch all den Rest verdrängen kann. Das Buch wird als „bisexual coming-of-age-story“ vermarktet, und was will man schon mehr?

Eine Woche später, am 9. Juni, erscheint The Falling in Love Montage von Ciara Smyth, ein weiterer queerer YA-Roman. Saiorses Mutter hat eine frühe Form von Demenz, und es kann gut sein, dass Saiorse das Gleiche passieren wird, wenn sie älter ist. Deshalb will sie sich nicht verlieben oder eine Beziehung führen. Dann trifft sie Ruby, die RomComs liebt und findet, dass man Saiorses Regel einfach umgehen könnte: Sie teilen einen Sommer, in dem sie all die kitschigen Dinge unternehmen, die man so in RomComs findet. Ihre Beziehung endet bei Herbstbeginn, no strings attached. Der Klappentext endet mit: „It would be the perfect plan, if they weren’t forgetting one thing about the Falling in Love Montage: when it’s over, the characters actually fall in love… for real.“ (Quelle) Wenn das nicht nach dem cutesten Buch überhaupt klingt, weiß ich auch nicht.

Die letzte Juni-Erscheinung (23. Juni), auf die ich mich besonders freue, ist Mother Daughter Widow Wife von Robin Wasserman. Der Klappentext hat mir ziemliche Hoffnungen gemacht, dass es ein spannender, komplexer und durchaus feministischer Roman sein könnte: Wendy wird aufgefunden, ohne Geld, Ausweis oder Erinnerungen. Ihr wird eine temporäre Amnesie diagnostiziert. Während ihr eigenes Leben für sie selbst eine Leere darstellt, bedeutet sie anderen Menschen Unterschiedliches: Für einen Arzt ist sie „a female body, subject to his investigation and control“, dessen Schülerin fragt sich: „once a woman is untethered from all past and present obligations of womanhood, who is she allowed to become?“ (Quelle) Und Wendys Tochter Alice versucht, irgendwie mit dem Verlust ihrer Mutter klarzukommen. Ich möchte mir nicht zu viele Hoffnungen machen, aber es klingt einfach zu gut!

Als Nächstes folgt ein Buch, auf das ich mich schon sehr, sehr lange freue – noch bevor es überhaupt einen Erscheinungstermin gab: Loveless von Alice Oseman (9. Juli). Bisher kenne ich von der Autorin nur das großartige Radio Silence, aber ihr neustes Werk verspricht (eigenen Aussagen auf ihrem Tumblr nach) ihr persönlichstes zu sein. In Loveless geht es um die achtzehnjährige Georgia, die noch nie in ihrem Leben in einer Beziehung oder überhaupt verliebt war. Sie will das nun ändern, lernt aber langsam, dass ‚sich verlieben‘ einfach nicht ihr Ding zu sein scheint. Es gibt meines Erachtens nach ohnehin viel zu wenig asexuelle und aromantische Repräsentation (vom deutschsprachigen Raum fangen wir gar nicht erst an), deshalb werde ich Loveless vermutlich allein dafür schon lieben. Es ist Zeit, dass der gesellschaftliche Druck, das Leben sei nur mit einem*r romantischen Partner*in vollständig, nachlässt. (Wer bis dahin noch Lesestoff braucht: Bereits in Radio Silence ist ein größerer Charakter demisexuell.)

Das nächste Buch wird wahrscheinlich niemanden von euch überraschen: Selbstverständlich hätte ich The Nobleman‘s Guide to Scandal and Shipwrecks von Mackenzi Lee am liebsten schon vorgestern gelesen, versuche aber, geduldig bis zum 18. August zu warten. Die Ankündigung eines dritten Buchs der Montague-Siblings-Reihe hat mich irgendwie überrascht, auch wenn es eigentlich naheliegend ist, aber ich beschwere mich nicht. Da The Gentleman‘s Guide to Vice and Virtue eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist und ich auch die Fortsetzung verschlungen habe, bin ich zuversichtlich, dass mich Band 3 ebenfalls heftig zum Fangirlen bringen wird.

Die letzte Neuerscheinung, auf die ich mich dieses Jahr freue, ist The Burning God von R.F. Kuang (19. November, noch ohne Cover). Wie bei Nevernight und Truly Devious hat mich auch der zweite Band ihrer Trilogie nicht vollkommen überzeugen können (okay, langsam glaube ich wirklich, dass das Problem bei mir liegt ?), aber ich freue mich dennoch sehr auf den letzten Band. Die Bücher sind alles andere als leicht zu lesen, und wenn euch nur eine der Triggerwarnungen potenziell verletzen könnte, dann würde ich wirklich raten, es sich lieber zweimal zu überlegen. Wenn ihr euch dazu entscheidet, könnt ihr euch aber auf eine Fantasy-Trilogie freuen, die gefühlt pro Band zwei Bücher beinhält, sich ausführlich mit Krieg in all seinen Facetten beschäftigt und im Hintergrund immer chinesische Geschichte mitschwingen lässt.


Das sind sie also, die 14 Neuerscheinungen, auf die ich mich dieses Jahr besonders freue, und die sich mal wieder überwiegend auf den englischen Buchmarkt beziehen. Ups. ? Honourable mentions wären Queen of Volts von Amanda Foody (1. September), wo ich allerdings noch den zweiten Band der Reihe lesen müsste, und selbstverständlich Chain of Gold von Cassandra Clare (3. März), aber bei Clare hänge ich mittlerweile so weit hinterher, dass ich mich kaum noch traue, mich auf Neuerscheinungen von ihr zu freuen. ? Genug zu mir: Auf welche Bücher freut ihr euch in 2020?

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2 Kommentare

  1. Auf „Loveless“ freue ich mich auch schon soooo sehr! Hab das Buch schon vorbestellt und hoffe, dass es im Mai dann schnell bei mir ankommt 😀
    Ansonsten bin ich natürlich auch sehr gespannt auf „The Nobleman’s Guide to Scandal and Shipwrecks“ und freue mich zusätzlich noch auf einige neue „Star Wars“-Bücher, die ich alle am liebsten jetzt schon hätte.

    Hoffe, dir geht es gut & viele liebe Grüße
    Mara

    1. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Star Wars-Bücher herauskommen, und ganz fasziniert, was für einen Geschichtenreichtum dieses Universum bietet 😀 Und Vorbestellungen von englischen Büchern sind so eine Sache für sich – entweder kommen sie vor dem Erscheinungstermin an oder weitaus danach, so ein Dazwischen hab ich noch nicht erlebt ?

      Ganz liebe Grüße zurück! ♥︎

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