Monatsrückblicke Juli und August 2018

Ich habe schon bereits zur Genüge erwähnt, wie anstrengend der Juli war – so anstrengend, dass ich am Ende nicht mal mehr wirklich Nerven für das Bloggen hatte, weswegen der letzte Monatsrückblick ausfiel. Hatte ich in den ersten zwanzig Juli-Tagen nur zwei Bücher gelesen (was bei mir zeigt, wie stressig es war), stieg mein Lesebedürfnis danach stark an, sodass ich im Juli noch vier weitere Bücher las und dann dreizehn im August (davon eine Novelle und ein Comic). Ich würde sagen, ich bin auf dem Weg der Besserung. 😀 Der August ist nicht ganz so entspannt verlaufen, wie erwartet – aber wann ist das schon der Fall –, doch ich habe mich immerhin in einige Bücher verliebt und hoffe, vor dem Start des nächsten Semesters im Oktober noch ordentlich ausspannen zu können. Da der Beitrag beide Monate umfasst, wird er sowieso lang genug, deshalb starten wir jetzt ohne weitere Umschweife:

sieben Bücher

Dieses Buch hatte ich bereits im Juni angefangen; über einen Monat las ich daran, was aber keinesfalls an dem Buch an sich lag. Diese Doppelbiographie über Mary Shelley und Mary Wollstonecraft ist unglaublich detailliert, sorgfältig recherchiert und so faszinierend geschrieben, dass man manchmal meint, einen fiktiven Roman vor sich zu haben. Dennoch ist der Inhalt alles andere als leicht verdaulich.

Obwohl weder Ace of Shades noch ihr Debüt Daughter of the Burning City mich vollkommen umgehauen haben, gehört Amanda Foody dennoch mittlerweile zu meinen liebsten Autorinnen. Ihre Geschichten folgen keinem gewohnten Muster, sind originell und divers, und Ace of Shades bildet da keine Ausnahme.

3) It Only Happens in the Movies – Holly Bourne (4/5)

Typisch für Bourne-Bücher habe ich auch dieses in einer kurzen Zeitspanne verschlungen. Ich kann nicht oft genug betonen, wie wichtig ihre Jugendbücher sind – wie sie mit Klischees und Stereotypen brechen und in ihrer Unkonventionalität und Authentizität einfach begeistern.

Das Buch hatte ich so oft auf Instagram gesehen, dass ich es spontan kaufte und innerhalb eines Tages inhalierte. Teils war ich restlos begeistert, teils ging die Geschichte vollkommen an mir vorbei. Dennoch ein sehr aktuelles Buch.

5) They Came to Baghdad – Agatha Christie (2/5)

Das war so langweilig. Das Ereignis im Klappentext geschieht erst nach zwei Dritteln, davor ist es langweilig, und selbst danach wird es nur minimal interessant. Die Auflösung konnte mich auch nicht überraschen. Von Christie habe ich echt mehr erwartet.

Wo wir gerade bei Enttäuschungen sind … Nein, so viel hatte ich eigentlich gar nicht von Restore Me erwartet, und immerhin ließ es sich leicht lesen und mir gefiel, aus Warners Perspektive zu lesen. Gerade das Ende hat mich einfach immens frustriert zurückgelassen, und ich weiß nicht, ob ich weiterlesen werde.

Dann brach der August an:

Ich LIEBE Matt Haigs Schreibstil einfach, was nicht zuletzt ein Grund war, weswegen ich auch dieses Buch recht schnell verschlang. Obwohl die Tipps und Einsichten nur bedingt neue Erkenntnisse sind, ist es schön, diese auf Papier zu sehen, und erst im Nachhinein habe ich gemerkt, wie sehr mich dieses Buch doch beschäftigt hat.

Das erste Hörbuch, bei dem ich wirklich Schwierigkeiten hatte, mit dem Hören aufzuhören – die Geschichte macht unglaublich süchtig, umgeht einige Klischeefallen geschickt (und tappt in ein paar andere). Sehr, sehr unterhaltsam!

3) Nice  Try, Jane Sinner – Lianne Oelke (5/5)

Wo wir gerade bei Büchern sind, die ich kaum aus der Hand legen konnte: Nice Try, Jane Sinner ist eines der ehrlichsten Jugendbücher, das ich jemals gelesen habe. Normalerweise bin ich gegenüber Geschichten, die in Tagebucheinträgen erzählt werden, skeptisch, aber Janes Erzählstimme ist einzigartig und erfrischend – ich habe selten so viel beim Lesen gelacht. Absolute Empfehlung!

The Miseducation of Cameron Post wollte ich wegen dem Film lesen, nur bezweifle ich mittlerweile, dass der jemals nach Deutschland kommt. Was schade ist, da ich mir dieses Buch einfach so gut als Film vorstellen kann! Es ist sehr, sehr zäh – gerade in den ersten zwei Dritteln –, aber die Atmosphäre ist einfach unglaublich und die Wahl von Cameron als Erzählerin sehr gelungen.

5) Wicker King – Kayla Ancrum (5/5) Rezensionsexemplar

Ich freue mich so sehr, dass ich dieses wunderbare Buch vorab lesen durfte – eine ausführliche Rezension/Liebeserklärung kommt am 21. September!

6) The Legend of the Golden Raven – Kayla Ancrum (4/5) eBook

Ich konnte gar nicht genug von Jack und August kriegen und las gleich am darauffolgenden Tag diese kostenlose Novelle und fangirlte ein bisschen mehr. <3

7) Paper Girls – Brian K. Vaughan (4/5)

Hat mir sehr, sehr gut gefallen! Nach wie vor bin ich ein großer Fan von der Farbgestaltung, und die Geschichte hat unglaubliche Stranger Things-Vibes, nur mit extra viel Girlpower.

8) Der Steppenwolf – Hermann Hesse (2,5/5)

Puh, ich habe echt lange am Steppenwolf gelesen. Irgendwann fing ich an, mir für jeden Tag eine fixe Seitenanzahl vorzunehmen, weil die Versuchung, es einfach abzubrechen, unverschämt groß war. Ich kann den Hype um das Buch teilweise verstehen – stellenweise war ich wirklich mitgerissen, aber es gab ebenso viele Stellen, wo ich das Gefühl hatte, keinen wirklichen Zugang zu der Geschichte zu finden.

9) Die Gabe der Könige – Robin Hobb (5/5)

Robin Hobb ist für mich eine der Neuentdeckungen des Jahres. Ehrlich – George R. R. Martin kann einpacken. Obwohl das Buch erstmalig 1995 erschienen ist, fühlt es sich sehr modern an (und ist frei von der Sexismus-Falle, in die viele männliche High Fantasy-Autoren tappen #sorrynotsorry).

10) Eine Krone aus Feuer und Sternen (3/5) Rezensionsexemplar

Leider stellenweise sehr zäh, dafür konnten mich die Protagonistinnen vollkommen für sich einnehmen.

11) Norse Mythology – Neil Gaiman (4/5) Hörbuch

Ich bin bei diesem Hörbuch mittlerweile beim zweiten Durchgang, weil ich beim ersten Hören längst nicht alles mitgenommen habe, was es mitzunehmen gibt – ich bin nämlich einer von diesen grausigen Menschen, die mit Thor und Co., sagen wir, recht wenig anfangen können. Dank Gaiman habe ich allerdings einiges gelernt und überhaupt machen diese Filme (und Gaimans American Gods) um einiges mehr Sinn. Gaiman liest das Hörbuch außerdem selbst, was dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzt.

12) I Am, I Am, I Am – Maggie O‘Farrell (4/5)

In siebzehn Kapiteln erzählt die Autorin von ihren Nahtoderfahrungen, und obwohl diese Erfahrungen natürlich nicht subjektiver sein könnten, durchzieht das Buch vor allem alles: ein unzerbrechlicher Lebenswille. Gepaart mit dem Schreibstil der Autorin ist es leicht, sich von I Am, I Am, I Am mitreißen zu lassen.

13) Far from the Madding Crowd – Thomas Hardy (4/5)

Erst bin ich über den Soundtrack gestolpert, dann habe ich den Film auf Netflix geschaut, fand ihn überraschend gut und musste mir natürlich als Nächstes das Buch kaufen. Das Englisch ist fordernd, aber gleichzeitig sehr belohnend – eine Geschichte voll hochkochender Emotionen und unvollkommener Charaktere.

Mit in den September nehme ich Der Bruder des Wolfs von Robin Hobb, von dem ich im August die Hälfte (etwas unter 500 Seiten) gelesen habe.

Was ich im September noch so lesen möchte … nun, ich habe in mein Bullet Journal eine Liste gekritzelt und sie heute Morgen bereits „gebrochen“, als ich spontan mit Nachtzug nach Lissabon angefangen habe (ein Geschenk von der allerliebsten Kira <3) und bereits nach dem ersten Kapitel verliebt bin. Abgesehen davon hoffe ich, endlich mit meinem Maas-Reread weiterzumachen, und plane anlässlich des 200. Geburtstags von Frankenstein, ein paar … thematisch passende 😉 Bücher zu lesen.

Wie war denn euer Lesemonat August? ?‍?

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8 Kommentare

  1. Du hast es mal wieder geschafft, ein paar der Bücher sind gleich mal auf meine Wunschliste gewandert 😀
    Zum einen möchte ich, nachdem ich von dir jetzt mehrmals recht viel Gutes gehört habe, unbedingt Frankenstein lesen, denn ich greife sowieso viel zu selten zu Klassikern und Romantic Outlaws klingt ebenfalls super spannend.

    All These Beautiful Strangers höre ich gerade auch als Hörbuch, weil mich bei Beitrag dazu so begeistern konnte und nachdem ich am Anfang etwas Schwierigkeiten hatte merke ich mittlerweile genau das, was du auch beschrieben hattest, nämlich, dass das Buch absolut süchtig macht.

    Von Nice Try, Jane Sinner hatte ich noch überhaupt nichts gehört, aber der Klappentext klingt ziemlich gut und Bücher bei denen man viel lachen muss sind sowieso das non plus ultra, von daher ist das auch gleich mal auf meine Wunschliste gewandert.

    Und Wicker King möchte ich auch unbedingt noch lesen, ich liebäugle schon so lange mit der englischen Ausgabe und dass jetzt die deutsche bald rauskommt wird bestimmt nicht gut für’s Portemonnaie 😀 Ich bin jedenfalls schon gespannt auf deine Rezension, wobei die Wertung ja schon für sich spricht 😀

    Hast du Der Steppenwolf freiwillig gelesen oder für die Uni? Ich kenne das Buch nicht, es wurde im Deutschunterricht nur mal erwähnt und dann haben wir Unterm Rad von Hesse gelesen und ich habe es so abgrundtief gehasst und mich so durchgequält, dass das auf dem ersten Platz der schlimmsten Schullektüren steht und ich den Autor seitdem lieber meide 😀

    Alles Liebe,
    Katharina

    1. Ha, Ziel erreicht. 😀 Quatsch, ich erschrecke mich mittlerweile selbst darüber, wie viel ich über Frankenstein rede. Ich muss allerdings nächstes Semester für ein Seminar die 1818-Version lesen (bisher kenne ich nur die von 1831), und bin gespannt, ob sich meine Liebe damit endgültig manifestiert. Ich kann es dir auf jeden Fall nur ans Herz lesen – es dauert ein bisschen, bis man in die Geschichte reinkommt, aber umso länger man sich damit beschäftigt, desto besser wird es.

      Und es freut mich unglaublich, dass dich „All These Beautiful Strangers“ allmählich ebenfalls begeistern kann! Am Anfang war ich mir auch nicht so sicher, ob es mir gefallen würde, aber die Sogwirkung ist dann doch echt krass. 😀

      Nice Try, Jane Sinner ist definitiv eines dieser Bücher, über das nicht genug geredet wird. 😀 Hoffentlich trifft es deinen Humor – es ist wirklich so, so wundervoll. (Und Jane ist 17/18 im Buch und geht auf‘s College, es ist also nicht eine klassische Schulgeschichte. :)) Ich wollte eigentlich mal eine ausführliche Rezension zu dem Buch schreiben, aber mir fällt nicht mal wirklich viel Konstruktives ein, wieso ich das Buch so sehr liebe. 😀

      Hach ja. Wicker King. <3 Das ist 'ne gute Investition, sag ich jetzt mal so. 😀

      Ich hab's freiwillig gelesen, weil Hesse ja echt ein sehr beliebter Autor ist, sowohl im universitären als auch im schulischen Kontext wurden mir seine Bücher nahegelegt. Ich bezweifle allerdings auch, dass ich es noch mal versuchen werde, insbesondere, wo dich Unterm Rad so sehr abgeschreckt hat! (Schlimmste Schullektüre ist auch ein hart umkämpfter Titel ?)

      Alles Liebe
      Isabella

  2. Hey Isabella! 🙂

    Hach, ich freu mich wieder einen Rückblick von dir zu lesen. Habe den letzten Monat echt vermisst! Und ja, ich würde sagen lesetechnisch sieht es bei dir wieder sehr gut aus 😀

    „Nice Try, Jane Sinner“ ist heute auch bei mir angekommen. Das war vor ein paar Tagen ganz günstig bei Amazon und da musste ich es einfach bestellen! Ich bin schon super gespannt darauf 🙂
    „The Wicker King“ steht diesen Monat auch auf meiner Leseliste und das kann ich genauso wenig erwarten 😮 Ich habe das Gefühl, dass der September ein guter Lesemonat wird 😀
    Und, wow, ich hatte nie das Bedürfnis ein Buch von Robin Hobb zu lesen, aber jetzt sieht das anders aus! Das werde ich mir definitiv mal genauer anschauen!

    Ich wünsche dir einen ganz tollen September ♥

    Alles Liebe
    Aileen

    1. Liebe Aileen,

      das ist so lieb von dir, danke! <3 Und ahhh, wie cool, dass du dir "Nice Try, Jane Sinner" gegönnt hast – ich hoffe, dir kann das Buch (mindestens) genauso viel geben wie mir. Auf "The Wicker King" kannst du dich auch wirklich freuen … ich spiele schon mit dem Gedanken, das Buch noch einmal zu lesen. 😀 Aber ja, der September klingt absolut vielversprechend!

      Ich weiß auch nicht, warum ich auf einmal das Bedürfnis gekriegt hatte, mit Hobbs Büchern anzufangen. Es war super, super komisch und kam aus dem Nichts heraus, aber anscheinend wollte mir mein Unterbewusstsein etwas sagen. 😀

      Vielen Dank, den wünsche ich dir auch! <3

      Alles Liebe
      Isabella

  3. Hallöchen,
    „It only happens in the movies“ habe ich in letzter Zeit gefühlt überall gesehen. Vielleicht doch ein Grund, es mal zu lesen. Deine Meinung dazu klingt auf jeden Fall vielversprechend 🙂
    Bei „Restore Me“ bin ich ja so zwiegespalten. Ich mochte die Reihe unheimlich gerne. Sie gehörte zu meinen Lieblingsreihen. Aber es ist schon ein paar Jahre her, dass ich sie gelesen habe und für mich war das Ende gut so. Ich glaube, ich werde es nicht lesen … So Fortsetzungen sind ja meist eher enttäuschend und dich hat es ja leider auch nicht überzeugt.
    Ich habe bisher erst ein Buch von Matt Haig gelesen. „How to stop time“ fand ich toll, es hat mich komischerweise aber nicht umgehauen. Vielleicht versuche ich es mit dem neuen nochmal 🙂
    Es gibt einen Hype um „Steppenwolf“? Das ist ja vollkommen an mir vorbeigegangen!
    Das ist ja interessant. Meine Kollegin und ein Ex-Kollege haben „Die Gabe der Könige“ gelesen und sie fanden es beide nicht so toll. Ist doch immer schön zu sehen, dass es doch immer zumindest einen gibt, dem ein Buch gefällt 🙂
    Ich mag deinen Monatsrückblick sehr. Der ist so schön strukturiert und auf den Punkt gebracht.
    Liebste Grüße, Kate

    1. Liebe Kate,

      vielen Dank, das ist unglaublich lieb von dir! Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Monatsrückblicke nur für mich interessant sind, deshalb ist es schön zu hören, dass dieser dich nicht zu Tode gelangweilt hat 😀
      Ja, Holly Bourne ist in letzter Zeit tatsächlich in aller Munde – und zurecht, wenn man mich fragt. Ich hab bisher noch kein Buch von ihr gelesen, das mir nicht gefallen hat, und finde überhaupt, dass sie einen erfrischenden neuen Wind in Young Adult-Bücher bringt.
      Ganz im Ernst: Gerade, wenn du mit der originalen Trilogie zufrieden ist, würde ich dir von „Restore Me“ abraten. Oder zumindest dazu, die neuen Bücher vollständig abzuwarten, vielleicht wird es mit „Defy Me“ ja besser. 😀 Mit „How to Stop Time“ liebäugele ich auch immer mal wieder, schade, dass es dich nicht völlig begeistern konnte.
      Hm, zumindest in meiner Nische gibt es diesen Hype, ja. 😀 Kann aber auch sein, dass ich mich schlichtweg von meinen Kommilitonen hab mitreißen lassen.
      Und ist ja schräg, dass gleich zwei deiner Kollegen das Buch nicht leiden konnten! Ich habe bisher gar keine negative Meinung gesehen und war daher ein bisschen froh, mich dem Hype anschließen zu können. 😀 Ich freue mich zumindest darauf, noch mehr von Hobbs Büchern zu entdecken.

      Alles Liebe
      Isabella

      1. Liebe Isabella,
        du kannst dir sicher sein, dass sie nicht nur dir gefallen 🙂 Manchmal tue ich mir schwer mit dem Kommentieren, weil ich ja auch nicht einfach nur „Toll“ schreiben will, aber auch nicht wirklich was zu sagen habe 😀
        Liebste Grüße

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