In Die Erfindung der Hausfrau zeichnet Evke Rulffes die Entwicklung von der Hausmutter zur Hausfrau, „von der Herrin im Haus zur Dienerin am Mann“ (Klappentext), nach und arbeitet sich, ausgehend von der Verdrängung der Frauen aus den mittelalterlichen Zünften, in die Gegenwart vor. Ihr Anliegen ist es, bei allem historischen Wandel Konstanten und Muster aufzuzeigen, die uns auch heute noch begegnen. Dass es sich bei dem Buch jedoch um ein „Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung von Care- und Hausarbeit“ handele, wie es auf der Website des Verlags heißt (und wie auch im Buch behauptet), hat zumindest bei mir falsche Erwartungen geweckt. Denn gewiss zeigt Rulffes auf, dass Care- und Hausarbeit eigentlich zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise wertgeschätzt wurden – ein ausführlicheres, gegenwartsbezogenes Plädoyer findet sich allerdings nur auf den letzten Seiten des Buchs, und es taucht geradezu irritierend abrupt auf.
Averno von Louise Glück
Wie spricht – oder schreibt – man über Lyrik? Man kann sich über die Form an den Inhalt herantasten; kann Themen identifizieren und ihre (Dis-)Kontinuität beschreiben; oder aber man wählt einen subjektiven Zugang, wie habe ich mich bei der Lektüre gefühlt?
Bei Louise Glücks Averno (2006; dt. 2007) wollte nichts von alldem so recht funktionieren. Macht nichts, dachte ich mir: Oft genug bin ich schon Texten begegnet, die sich mir nicht auf einen ersten oder zweiten Blick erschlossen haben. Abhilfe schuf meist, über die Texte zu lesen, sich über die Interpretationen anderer Stück für Stück einen Zugang zu erarbeiten. Oder wenigstens dabei zu erkennen, wieso sie von anderen geschätzt werden.
Der Brand von Daniela Krien
Rahel und Peter sind seit beinahe dreißig Jahren verheiratet, doch ihre Ehe ist nicht mehr das, was sie früher einmal war. In der Hoffnung auf Besserung fahren sie gemeinsam in den Urlaub auf einen kleinen, abgelegenen Hof – aber dann kommt alles anders …
Für immer die Alpen von Benjamin Quaderer
Johann Kaiser, Sohn eines Fotographen und Weltenbummlers, Sohn einer Mutter, die irgendwann ging und nicht mehr aufzufinden war, der irgendwann in einem Kinderheim landete und schon bald lernte, dass er seine Identität an seine Bedürfnisse anpassen konnte – musste –, Johann Kaiser, Bürger Liechtensteins, der eines Tages zum Dieb von Kundendaten einer Bank wird. Bei den darauffolgenden Prozessen geht es ihm nicht um Geld, sondern um Gerechtigkeit, und nicht zuletzt deswegen greift er zum Stift – um seine Geschichte so zu erzählen, wie sie wirklich passiert ist, nicht so, wie die Öffentlichkeit sie zu zeichnen versucht.
Die Männer in meinem Leben von Sofia Rönnow Pessah
Tagsüber ist Sonia Juristin, ihre Nächte bestehen aus Partys und Sex. Bei den Dates geht es ihr hauptsächlich darum, gewollt zu werden, und sie tut alles, um den Männern zu gefallen – doch wie lange kann sie damit weitermachen, bis die Leere in ihrem Leben überhandnimmt?