Women Living Deliciously von Florence Given

Women Living Deliciously soll Frauen (streng genommen, so Given, handelt es sich hierbei um ein Buch für jede*n – naja …) dazu animieren, ein genussvolleres Leben zu leben, das heißt: mehr Freude und Selbstbewusstsein zu kultivieren. Anhand von drei Teilen – Jäten, Pflanzen und Blühen – sollen Leser*innen lernen, negative Glaubenssätze loszuwerden, die Grundlagen für ein freudvolleres Leben zu erlernen und dieses schließlich in vollen Zügen zu genießen. Von Verlagsseite aus wird das Buch als „feministisches Manifest“ bezeichnet, für meinen Geschmack wird das Label Feminismus viel zu leichtfertig herumgeworfen, sobald sich weiblich gelesene Personen auch nur ansatzweise mit „Frauenthemen“ auseinandersetzen. Dass es sich bei Women Living Deliciously bestenfalls um instagrammable white feminism handelt, wird später noch mal Thema.

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Du gehörst uns! von Christian Montag

Die psychologischen Strategien von Facebook, TikTok, Snapchat & Co – und wie wir uns vor der großen Manipulation schützen ziert den Untertitel von Du gehörst uns! – ein ganz schön umfangreiches Programm. Einleitend führt Christian Montag, Professor für Molekulare Psychologie an der Universität Ulm, sein Vorhaben etwas genauer aus. Einerseits will er in dem Sachbuch „aus psychologischer Perspektive verschiedene App-Elemente [untersuchen] […], um darzustellen, wie Online-Plattformen es schaffen, uns immer wieder auf ihre Angebote zurückkehren zu lassen.“ (S. 14) Andererseits bemüht er sich um „einen differentiell-psychologischen Blick auf verschiedene menschliche Eigenschaften, um zu verstehen, warum bestimmte Personengruppen besonders stark auf bestimmte App-Elemente reagieren.“ (S. 14) Kurzum: Die Lektüre des Buchs soll zugänglicher machen, warum man an diversen Applikationen des Internets hängen bleibt, aber auch den umgekehrten Blick einnehmen und fragen, welche Persönlichkeitseigenschaften zu welcher Internetnutzung verleiten.

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Averno von Louise Glück

Wie spricht – oder schreibt – man über Lyrik? Man kann sich über die Form an den Inhalt herantasten; kann Themen identifizieren und ihre (Dis-)Kontinuität beschreiben; oder aber man wählt einen subjektiven Zugang, wie habe ich mich bei der Lektüre gefühlt?
Bei Louise Glücks Averno (2006; dt. 2007) wollte nichts von alldem so recht funktionieren. Macht nichts, dachte ich mir: Oft genug bin ich schon Texten begegnet, die sich mir nicht auf einen ersten oder zweiten Blick erschlossen haben. Abhilfe schuf meist, über die Texte zu lesen, sich über die Interpretationen anderer Stück für Stück einen Zugang zu erarbeiten. Oder wenigstens dabei zu erkennen, wieso sie von anderen geschätzt werden.

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Vier kurze Bücher für Zwischendurch

Versteht mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen lange bzw. längere Bücher, auch die haben absolut eine Existenzberechtigung. Aber ich habe besonders in diesem Jahr, das meine Aufmerksamkeitsspanne und mein generelles Buch-Commitment auf den Kopf gestellt hat, kürzere Bücher zu schätzen gelernt. Ganz gleich, ob ihr eine Leseflaute habt oder noch ein paar Bücher für euer Goodreads-Ziel sammeln möchtet: Hoffentlich ist unter den hier vorgestellten Büchern eines dabei, das für ein paar Stunden auch eure Aufmerksamkeit fesseln kann.

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