Das mit Arendt und mir war purer Zufall: Letztes Semester hatte ich ein Seminar, das sich mit Repräsentationen des Bösen auseinandersetzte, und für eine Stunde hatte der Dozent ein Kapitel aus Arendts Elementen und Ursprüngen totaler Herrschaft (1951; dt. 1955) vorgesehen. Der Text beeindruckte mich ungemein – die Präzision, mit der sie schrieb, die Aktualität ihrer Worte -, und noch vor Ende des Semesters hatte ich Die Freiheit, frei zu sein (ca. 1963; dt. 2018 posth.) gelesen und Über das Böse (1965; dt. 2006 posth.) noch dazu. Arendt ließ mich nicht mehr los. Egal, was ich von ihr las, ich war immer wieder auf ein Neues überrascht, wie zugänglich ihre Worte doch waren. Dass sie sich nicht in Abstraktionen verloren, sondern ich tatsächlich etwas für meine Gegenwart daraus gewinnen konnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Als ich hörte, dass dtv eine Graphic Novel zu Hannah Arendt publizieren würde, war ich ziemlich aus dem Häuschen.