
In Die Erfindung der Hausfrau zeichnet Evke Rulffes die Entwicklung von der Hausmutter zur Hausfrau, “von der Herrin im Haus zur Dienerin am Mann” (Klappentext), nach und arbeitet sich, ausgehend von der Verdrängung der Frauen aus den mittelalterlichen Zünften, in die Gegenwart vor. Ihr Anliegen ist es, bei allem historischen Wandel Konstanten und Muster aufzuzeigen, die uns auch heute noch begegnen. Dass es sich bei dem Buch jedoch um ein “Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung von Care- und Hausarbeit” handele, wie es auf der Website des Verlags heißt (und wie auch im Buch behauptet), hat zumindest bei mir falsche Erwartungen geweckt. Denn gewiss zeigt Rulffes auf, dass Care- und Hausarbeit eigentlich zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise wertgeschätzt wurden – ein ausführlicheres, gegenwartsbezogenes Plädoyer findet sich allerdings nur auf den letzten Seiten des Buchs, und es taucht geradezu irritierend abrupt auf.